Wieder Treppchenplatz für die Leipziger Damen

18 Okt.
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Spielbericht 3. Turnier der Deutschen 7er Liga, Division Süd-Ost – Nordsehl

Für das letzte Turnier der regionalen Runde hatte die Spielgemeinschaft Göttingen, Hannover, Braunschweig, Schaumburg (SG BrUnSch) ins ferne Nordsehl geladen. Wem dieses verträumte Örtchen nichts sagt: Es liegt am äußersten Rande des Weserberglandes rund 30 Kilometer westlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Hier trafen alle Teams der Division Süd-Ost aufeinander. Neben uns Leipziger Damen waren der USV Jena, der USV Potsdam, die SG Halle/Magdeburg und zum ersten Mal auch als reguläre Mannschaft die Damen aus Dresden angereist. Verstärkung gab es zusätzlich von motivierten Spielerinnen des SV Odin Hannover. Odin spielt in der Division Nord und hat alle Turniere der regionalen Phase bereits absolviert. So konnten die Mädels die beiden personell etwas schwächer besetzten SGs auffüllen. Außerdem waren auch Verena und Sabrina von Erfurt wieder angereist. Sie konnten Dresden und die SG BrunSch tatkräftig unterstützen. Wir Leipzigerinnen waren mit 10 eigenen Spielerinnen vorerst stark genug aufgestellt und starteten zum ersten Mal in dieser Saison ohne Poolspielerinnen.

Da in Nordsehl alle sechs der gemeldeten Teams anwesend waren, wurde in zwei Pools gespielt. Wir landeten mit der SG BrUnSch und Dresden in Pool B. Zuerst ging es gegen die SG BrUnSch. Die erste Hälfte war geprägt von Zuordnungsfehlern in der Verteidigung und inkonsequenten Angriffsversuchen. Viele Alleingänge und Schrägläufe brachten uns selten hinter die gegnerische Verteidigungslinie. So stand es nach den ersten sieben Minuten 10:0 für die Gegnerinnen. Das Durchatmen in der Halbzeitpause und die Ansprache des Trainers zeigten jedoch direkt nach Wiederanpfiff ihre Wirkung: Paula kickte den Ball beim Ankick gezielt auf die linke Seite, auf der Helena schon bereit für den Chase stand. So konnte sich Helena den Ball erlaufen und an den Gegnerinnen vorbei ins Malfeld einlaufen. Damit waren wir zurück im Spiel und konnten sowohl in der Offense als auch in der Defense wieder auf trainierte Standards aufbauen. Weitere Versuche drehten das Ergebnis, sodass wir dieses Spiel mit 27:10 für uns entschieden.

Im Spiel gegen Dresden trafen wir sowohl auf alte Bekannte als auch auf komplett neue Spielerinnen. Einige der Dresdnerinnen kannten wir noch als Poolspielerinnen, als sie uns zum Beispiel beim Heimturnier unterstützten. Doch bisher hatten wir noch nicht gegen die Damen aus Dresden als eigene Mannschaft gespielt. Wir machten uns also auf einen starken und schwer einzuschätzenden Gegner gefasst. Wir starteten mit viel Druck in der Verteidigung, um den Dresdnerinnen möglichst wenig Spielraum zu geben. Durch diesen Druck konnten wir Gegenversuche komplett unterbinden. Ein gutes Zusammenspiel im Angriff resultierte in insgesamt fünf Versuchen, von denen zwei von Paula mit einer Erhöhung versehen wurden. Mit einem Entstand von 29:0 für uns gingen wir damit als Siegerinnen unsere Pools in die Platzierungsspiele.

Im Halbfinale trafen wir auf die SG Halle/Magdeburg. Da unsere eigenen Reihen verletzungsbedingt etwas geschrumpft waren, starteten wir mit sächsisch-thüringischer Unterstützung. Verena (Erfurt), Caro (Jena) und Ronja (DD) füllten unseren dezimierten Kader wieder auf, sodass wir motiviert und druckvoll starten konnten. Unser mittlerweile gut eingespieltes Team hatte gegen die SG jedoch kein leichtes Spiel. Immer wieder wurde unsere Defense durch ambitionierte Angriffe der Gegnerinnen herausgefordert. Bis kurz vor Schluss vielen die Versuche jedoch nur im gegnerischen Malfeld. Paula und Queen konnten sich mehrfach durch die Defense der SG kämpfen und punkten. Den Schlussakkord setzte jedoch die SG. Kurz vor unserem Malfeld ließen sie nicht locker und kämpften geduldig weiter, ohne den Ballbesitz zu gefährden. So erkämpfte sich die SG mit der letzten Aktion noch fünf wohlverdiente Zähler. Mit einem Endstand von 24:5 für uns hatte die SG sich für das Spiel um Platz 3 qualifiziert und wir zogen weiter ins Finale.

Dort trafen wir auf die Damen vom USV Potsdam. Schon beim letzten Turnier in Leipzig hing die Antwort auf die Frage nach Platz 1 und Platz 2 am Ergebnis von dieser Begegnung. Entsprechend umkämpft war die Partie ab der ersten Sekunde. Lange konnte sich keins der Teams klar vom anderen absetzen. Durch einen beherzten Durchbruch von Paula konnten wir als erstes im gegnerischen Malfeld einlaufen. Doch Potsdam wartete nicht lang mit dem Gegenangriff. Nach einem Straftritt für Potsdam und einer gelben Karte gegen uns (keine 10 Meter zurück nach dem Straftritt), sahen wir uns in Unterzahl einem laufstarken Gegner gegenüber. Doch bis zur Halbzeit hielt unsere Verteidigung stand und wir begaben uns mit einem Zwischenstand von 5:0 in die Verschnaufpause. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte waren wir wieder vollzählig und lieferten den Zuschauenden an der Seitenlinie ein würdiges Finale. Nachdem Potsdam zwei Versuche legen konnte und auch wir noch einmal punkteten, stand es lange Zeit 12:12 – Ausgang ungewiss. Immer wieder wechselte der Ball, immer wieder konnten Angriffsversuche von einer stabilen Defense verhindert werden – auf beiden Seiten. Die Uhr war nun eigentlich schon abgelaufen, doch bekanntlich wird bis zur nächsten Unterbrechung weitergespielt. Gern hätten wir einen eigenen Versuch als Grund für diese Unterbrechung geliefert. Am Ende waren es aber die Potsdamerinnen, die sich auf der Ecke durchsetzen konnten und zum spielbeenden Versuch einliefen. Das Finale endete somit 17:12 und bescherte uns die Silbermedaille an diesem Turniertag.

Damit ist die regionale Runde der Saison beendet. Nächstes Jahr finden dann zwei überregionale Turniere statt, bevor es in die Finalphase (Quali-Turniere, Pokalturniere Nord und Süd oder Deutsche Meisterschaft) geht. Da noch nicht alle Divisionen die regionale Runde beendet haben, steht die Information noch aus, gegen wen wir uns dort wiederfinden.

An dieser Stelle möchten wir noch Caro, Leo und Queen in unserem Team begrüßen. Alle drei haben in Nordsehl das erste Mal in den Farben des RCL aufgespielt und tatkräftig zu den oben beschriebenen Ergebnissen beigetragen. Willkommen im Team! Vielen Dank auch an die Ausrichterinnen der SG BrUnSch, das Schiedsrichter-Trio sowie alle angereisten Teams für faire und spannende Spiele. Ein großer Dank gilt auch unserem Support an der Seitenlinie! Trotz der weiten Anreise hatten wir mit Elli, Pia, Milla, Alma, Jana und Anne den wohl größten Auswärts-Supportkader bisher. Danke fürs Fotos machen, Notizen machen, Warmup, Gegneranalyse, Wasser tragen, emotionalen Support, Essensmarken aufbewahren und was eben sonst alles an so einem Turniertag anfällt. Danke auch an unsere Fahrerinnen, die uns sicher hin und wieder zurückgebracht haben!

Es spielten: Caro Brandmeir, Luise Doms-Grimm, Queen Gom-Khaises (4), Leo Gomes, Conni Gottschick, Andrea Relius, Emma Schmiedek, Paula Schult (9), Sophie Tomoscheit, Helena Urbansky (3)

Als Unterstützung in Halbfinale und Finale: Ronja (DD), Caro (J), Verena (EF)

Trainer: Gordon Chiu