RCL-Herren unterliegen in ihrer ersten Bundesliga- Begegnung

01 Sep.
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Das erwartungsgemäß schwere Spiel hatten die Männer des Rugby Club Leipzig in ihrem ersten Bundesligaspiel. In Berlin trafen sie am 1.9.2012 auf den Rugbyklub 03 Berlin. Der langjährige Bundesligist ließ den Leipzigern keine Chancen und besiegte den RCL mit einem klaren 116:00(50:00).

Die Aufregung war spürbar vor dem ersten Spiel der Messestädter in der höchsten deutschen Spielklasse. Viele Spieler waren arbeitsbedingt verhindert gewesen, deswegen hatten es die Leipziger gerade einmal auf 17 Spieler gebracht, denen 23 Berliner entgegenstanden. Dennoch schafften es die Leipziger mit dem Anpfiff voll konzentriert und motiviert zu sein. Der Gastgeber brauchte eine Weile, um ins Spiel zu finden. Die RK- Spieler schienen überrascht von der sicheren Verteidigung der Leipziger, die zwar nicht den Ball erobern konnten, aber doch den Berlinern Paroli boten. Geduldig suchten die Berliner nach Schwachstellen in der Verteidigung, verloren immer wieder durch kleine Unsicherheiten die Bälle. Immerhin dauerte es über 10 Minuten, bis die Linie der Leipziger zum ersten Mal durchbrochen werden konnte. Dann kamen die RK-ler besser ins Spiel. Die Leipziger ihrerseits behielten ihre gute Verteidigung bei, gewannen sogar ab und an einen Ball im offenen Spiel. Daraus versuchten sie Angriffe aufzubauen, die aber immer wieder scheiterten. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff brach die Leipziger Verteidigung endgültig zusammen und die Berliner konnten im Minutentakt zu Versuchen ins Malfeld des RCL einlaufen. Mit einem relativ hohen 50:00 waren die Fronten geklärt, die Leipziger sahen aber keinen Grund aufzustecken. Die beste Szene der ersten Halbzeit hatte aus Leipziger Sicht Tobias Menzel. Nach einem guten Lauf wagten die Leipziger Fans schon an einen möglichen Ehrenversuch zu denken, aber der Berliner Christian Lill schaffte es, den entscheidenden Pass abzufangen.

In der zweiten Halbzeit bot sich ein unverändertes Bild. Hauptsächlich die Berliner waren in Ballbesitz und konnten ein ums andere Mal gegen die Leipziger punkten. Aus den wenigen Chancen, die die Pleißestädter hatten konnten sie nichts zählbares Machen. Während die Leipziger ihre beiden Auswechselspieler noch lange auf der Bank behielten, begann der Berliner Trainer seine Spieler gegen frische Teilnehmer auszutauschen. So war es kein Wunder, dass sich die Schlagzahl gegen Ende der zweiten Halbzeit noch einmal erhöhte. Die eingewechselten Berliner beteiligten sich gut an den Angriffsbemühungen der Berliner und trugen einen großen Teil zu den Punkten der Gastgeber bei. Inzwischen waren auch die Pässe der Bundes-Hauptstädter so sicher, dass die Leipziger fast keine Chance auf eine gute Verteidigung hatten. Mit einem deutlichen 116:00 mussten sich die Leipziger schließlich endgültig geschlagen geben. Immerhin hatten die Pleißestädter sich bis zum Schlusspfiff nicht aufgegeben und ihr Spiel mit erhobenen Köpfen beendet.

Auch wenn die Niederlage aus Leipziger Sicht viel zu hoch war, zeigten sich die Leipziger Spieler oftimistisch. "Wir haben viel gelernt und unsere eigenen Schwächen gesehen. Jetzt werden wir weiter daran arbeiten." Zeit zum Üben bleibt allerdings nicht viel, denn schon am kommenden Samstag, dem 08.09. müssen die Leipziger Löwen gegen den Berliner SV zu ihrem zweiten Spiel auflaufen. Zu seinem ersten Spiel für den RCL und im Rugbysport überhaupt lief Daniel Hofmann auf. Der 25-jährige beteiligte sich furchtlos an der Verteidigungsarbeit der Leizpiger und spielte als hätte er nicht erst zum Beginn des Jahres, sondern bereits sein halbes Leben mit den Leipzigern trainiert und gespielt. Den Lohn für seinen Einsatz bekam er auch von Seiten der Gastgeber. Die Berliner erklärten ihn in ihrem Live-Ticker und in ihrem eigenen Spielbericht zu einem der beiden besten Spieler des Tages in der Leipziger Mannschaft. Daniel Hofmann wird in Zukunft Christian "Juri" Damm ersetzen, der seine Karriere offiziell eigentlich bereits mit dem letzten Spiel der Saison 2011/12 beendet hatte. Er ließ es sich aber nicht nehmen, wenigstens noch ein Spiel mit "seinen" Männern in der ersten Bundesliga zu spielen. In den nächsten Wochen wird er Leipzig verlassen und sich auf eine längere Reise nach Südamerika begeben. Der Dreißigjährige war in der Saison 2009/10 erstmals für die Leipziger aufs Feld gegangen und hatte seitdem immer wieder sehr gute Leistungen gezeigt. Im Training war er einer der Spieler, der es am besten verstand, neue Spieler zu integrieren und sie, während er selbst spielte, gleichzeitig mit anzuleiten und ihnen nützliche Tips zu geben. Wir danken Christian Damm für seinen unermüdlichen Einsatz und sein Engagement rund um den Rugbysport. Wir werden ihn schmerzlich vermissen.

Wir danken auch der Firma Riebe, die uns kurzfristig einen Reisebus für die erste Bundesligareise der Männer zur Verfügung gestellt hatte und auch zum zweiten Auswärtsspiel die Herren transportieren wird. "Es ist schon etwas anderes, gefahren zu werden. Man kommt viel entspannter beim Spiel an als, wie sonst, mit eigenen PKWs", sagte Kapitän Benno Förtsch auf der Rückfahrt.

Christian Scholz

Es spielten:

Stefano Berto, Dirk Ottwald, Henry Bernhardt, Christian Damm, Lars Wochatz, Daniel Hofmann, Benjamin Heine, Benno Förtsch, Tobias Hagemann, Sven Spangenberg, Tom Merten, Franz Beck, Tobias Menzel, Kevin Günther, Johannes Böhme, Alexander Scholz und Christopher Ohlenburg.