Pokal-Aus beim SC Neuenheim

05 Nov.
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Es war das letzte Spiel des Jahres für die erste Mannschaft des RC Leipzig im Jahr 2016 und die Losfee hatte für die Leipziger Rugger diesmal einen richtigen Kracher aus dem Pott gezogen. Mit dem SC Neuenheim hatten die Leipziger den Titel-Verteidiger des DRV-Pokals zugelost bekommen und zu allem Lospech mussten sie auch noch die weite Fahrt nach Heidelberg antreten. Damit nicht genug, Coach Kuntze musste, auf Grund eines hartnäckiger Magen-Darm-Virus der gerade die Mannschaft heimsucht und Wochenend-Diensten, zehn Stammspielern ersetzen. Dies war umso schwerer, da zeitgleich die 2. Mannschaft in Halle ran musste und diese auch nicht zu stark geschwächt werden durfte.

Nach einer Schweigeminute für den vor exakt einem Jahr gestorbenen Leipziger Spieler Dewald Potgieter wurde die Partie um 15:30 Uhr eröffnet. Während sich die Spieler in ihrer neuen Aufstellung noch sortierten, machten die Gastgeber ordentlich Druck und zwangen die Sachsen zu mehreren Fehlern. So fanden sie nach nur vier Minuten die Überzahl auf außen und legten zu ihrem ersten Versuch ab. Der Erhöhungstritt verfehlte sein Ziel und es stand 5:0. Nur sechs Minuten später kreierten die Neuenheimer erneut eine Überzahl und schraubten das Ergebnis mit einem weiteren Versuch inkl. Erhöhung auf 12:0 nach oben. Es sah früh so aus, als würde den Leipzigern ein ganz bitterer Tag bevorstehen, aber egal wie schlecht die Vorzeichen standen, so wollten man sich nicht präsentieren. Angetrieben vom erneut starken Leipziger Sturm kämpften sich die in Gelb spielenden Sachsen Meter für Meter nach vorne. Zu oft jedoch verlor man leichtfertig den Ball und ließ sich zu kleineren Unsauberkeiten provozieren. So kam es auch zu zwei gelben Karten gegen Levan Kilian und Jason de Broize. In doppelter Unterzahl kassierten die Messestädter dann den dritten Versuch plus Erhöhung von Neuenheim, die das Punktekonto damit auf 22:0 ausbauten. Die Sachsen gaben sich aber nicht auf. Kurz vor dem Halbzeitpfiff setzte Verbinder Leroux van Zyl einen schönen Cross-Kick an, der von Außendreiviertel Mahmoud Alrebdawi gefangen werden konnte. Alrebdawi spielte im Kontakt noch per Offload zum innen laufenden Felix Neubacher, der die verbleibenden Meter mit guter Beinarbeit überwinden und zum Anschlussversuch ablegen konnte. Mit dem Stand von 22:5 ging es in die Halbzeit.

In Hälfte zwei verflachte die Partie zunehmend. Die Leipziger waren im Gedränge deutlich überlegen und auch in der Gasse konnten sie oft brillieren. Leider zeigte sich hier oft die fehlende Abstimmung der ersatzgeschwächten Mannschaft und die Sachsen konnten ihr Vorteile nicht nutzen oder wurden von Schiedsrichterin Sava mit zahlreichen, nicht immer nachvollziehbaren, Straftritten belegt. Der SC Neuenheim nahm die Möglichkeiten gern an und setzte jeden kickbaren Straftritt zu den Stangen. Leipzig ließ zwar kein weiterer Versuch zu, doch errang Neuenheim in den zweiten 40 Minuten zwölf weitere Punkte durch verwandelte Straftritte. Das Spiel wurde beim Stand von 34:5 für den SC Neuenheim abgepfiffen.

Im Großen und Ganzen konnten die Leipziger zufrieden sein. Trotz der anstrengenden morgendlichen Busfahrt nach Heidelberg und der etwas experimentelle Kader hat man einer starken Südmannschaft in vielen Bereichen Paroli geboten. Die Nachrücker aus der zweiten Mannschaft Felix Neubacher, Patrice Khouri und Felix Heiter haben allesamt eine gute Partie gezeigt. Coach Kuntze meinte nach dem Abpfiff: „Eigentlich habe ich davon abgesehen in unseren letzten Spielen einen Man-of-the-Match zu küren, aber wenn ein 19-jähriger sein Debüt in der Startaufstellung der ersten Mannschaft gegen den SC Neuenheim macht und dabei auch noch einen Versuch legt, dann kann man ihm zu diesem Einstand nur gratulieren. Felix Neubacher ist absolut verdient heute unser Man-of-the-match.“ Für die erste Mannschaft beginnt nun die Winterpause, während die zweite Mannschaft noch zweimal auswärts antreten muss. Das nächste Highlight in Sachen Rugby ist in Leipzig aber das Länderspiel zwischen Deutschland und Brasilien. Angepfiffen wird das Spiel um Weltranglistenpunkte am 26.11. um 14:30 Uhr im Bruno-Plache-Stadion in Leipzig. Einen Link zum Vorverkauf der Karten findet ihr auf unserer Homepage.

RCL: Levan Kilian, Jason de Broize, Lars Wochatz, Patrice Khouri, Jens Paleit, Joshua Leutenecker, Benno Förtsch ©, Felix Heiter, Leroux van Zyl, Mahmoud Alrebdawi, Xaver Remky, Felix Neubacher, Arman Ghaznavi, Franz Beck, Alex Scholz, Cesar Meneses, Marius Preiss