Leipziger Rugbyherren verlieren unglücklich und denkbar knapp

06 Okt.
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Am Samstag trafen die Rugbyherren des RC Leipzig im neuformierten DRV-Pokal auf die Spielgemeinschaft 08 Ricklingen/Wunstorf. Dies war die erste Begegnung der beiden Mannschaften überhaupt und somit konnten auch keinerlei Erwartungen an das Spiel der Gegner gestellt werden. Am Anfang ging es munter hin und her und beide Mannschaften hatten mit den starken Windverhältnissen zu kämpfen. Positiv für Leipzig war, dass wir die erste Hälfte mit Rückenwind spielen konnten. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass nach etwa 8 Minuten Leipzig seinen Straftritt an der Mittellinie zu den Stangen setzte. Ging der erste Versuch noch knapp daneben, so sollte der 2. Straftritt aus ähnlicher Position 2 Minuten später für die ersten 3 Punkte für Leipzig sorgen. Die Sachsen kamen dann etwas besser ins Spiel und setzten nun auch besser ihre Hintermannschaft ein. Nach 24 gespielten Minuten war es dann Innendreiviertel Sven Spangenberg, welcher mit einem Chip-Kick die gegnerische Verteidigungslinie durchbrach. Eckdreiviertel Kevin Günther konnte die sichtliche Überraschung der Niedersachsen in der Verteidigung nutzen und tankte zum ersten Versuch an der Eckfahne ein. Die Erhöhung gelang nicht, aber Leipzig führte nun an mit 8:0. Leipzig gewann nun mehr Sicherheit im Spiel und zeigte einige schöne Spielzüge in der Hintermannschaft, vertändelte dabei aber leichtfertig viele Bälle. Als Konsequenz konnte der Verbinder der Niedersachsen in der 37. Minute durch die Leipziger Verteidigungslinie brechen und unter dem Goal ablegen. Eine Windböe verhinderte eine erfolgreiche Erhöhung und somit ging es mit 8:5 in die Halbzeitpause.

Vielleicht lag es an der recht kurzen Halbzeitpause, dass die Messestädter noch nicht ganz wach wieder auf dem Spielfeld erschienen. Denn nach 5 Minuten in der 2. Hälfte war es abermals der Verbinder von 08 Ricklingen/Wunstorf der die Leipziger Verteidigung durchbrach und zum Versuch einlaufen konnte. Um schon einmal vorweg zu greifen, der folgende Erhöhungstritt sollte für den heutigen Tag auch der entscheidende sein. Die Linienrichter waren sich uneins und von der Tribüne war es sicher auch schwer zu erkennen, aber dennoch hatte es den Anschein, als ob der Windgott heute ein Leipziger war und die Erhöhung daneben ging. Schiedsrichter Henry Wilhelm konnte es aus seiner Sicht auch nicht genau erkennen, befragte für längere Zeit beide Linienrichter und entschied sich dann dem Seitenassistenten Glauben zu schenken, welcher an der fraglichen Goalstange stand. Er gab die Erhöhung gut und es stand nun 8:12 für die Niedersachsen.

Mit gehöriger Wut im Bauch drehten die Sachsen in den nächsten Minuten wieder auf und setzen den Gegner in der Verteidigung stärker unter Druck. Nur durch Regelwidrigkeiten konnte 08 Ricklingen/Wunstorf die Leipziger Angriffe stoppen, was Leipzig 2 weitere Straftritte brachte, die der Leipziger Verbinder Tobias Heine souverän jetzt auch mit Gegenwind verwandeln konnte. Die Führung von 14:12 hielt dann über die nächsten 20 Minuten stand, bis erneut der Verbinder der Niedersachsen punkten konnte. 5 Minuten vor Schluss setzte er einen Straftritt auf die Stangen und sorgte mit den 3 Punkten für die Führung der Gäste. Leipzig wollte sich aber mit dieser Niederlage nicht zufrieden geben und versuchte bis zum bitteren Ende das Blatt noch zu wenden. Die letzte Situation sollte ein Straftritt von der 10m Linie der Gäste sein. Auf dem Sportplatz war es nun so still, dass nur noch der Regen zu hören war, welcher in den letzten Minuten hereinbrach. Leider ging der Tritt diesmal daneben und der anschließende Schlusspfiff des Schiedsrichters beendete die ansonsten auf beiden Seiten sehr fair geführte Partie.

Dennoch konnte die Heimmannschaft mit gehobenen Köpfen vom Platz gehen. Lange Zeit in Führung liegend sah es nach dem ersten Sieg in dieser Saison aus. Nur durch individuelle Fehler in der Verteidigung hat man das Spiel zum Ende hin leider doch weggeben müssen. Besonders hervorzuheben waren an diesem Tag auch die gesetzten Tritte von Verbinder Tobias Heine, welcher bei unheimlich schwierigen Windbedingungen fast immer sein Ziel getroffen hat. Dass der letzte sehr schwierige Tritt leider nicht erfolgreich war, kann man ihm keineswegs vorwerfen.

Nächstes Wochenende tritt der RCL in der Hansestadt Hamburg gegen den Hamburger RC an, bevor er die Woche am Sonntag darauf (21.10.) die 2. Mannschaft von Hannover 78 zu Hause empfangen kann.

Sven Paukstat

Es spielten: Alexander Scholz, Dirk Ottwald, Stefano Berto, Martin Pfeiffer, Sven Kotzur, Ben Heine, Steve Soremski, Benno Förtsch, Tom Merten, Tobias Heine, Johannes Böhme, Yves Kaufmann, Sven Spangenberg, Kevin Günther, Phil Wadewitz, Roland Marocke, Chris Ohlenburg, Gregor Grande, Andreas Kuntze, Falk Müller und Daniel Hoffmann.