Leider kein Erfolg für RCL-Damen beim Quali-Turnier Nord in Berlin 

23 Mai
0

Disclaimer: In diesem Turnierbericht wird nur von Spielen zu lesen sein, die die Leipziger Rugbydamen leider nicht für sich entscheiden konnten. Gern hätten wir an dieser Stelle wieder von unseren grandiosen Erfolgen, harten Tackles und nervenaufreibenden Versuchen berichtet. Ein Bericht über grandiose Erfolge folgt nun nicht, aber auch in den Niederlagen finden wir Erwähnenswertes. Einfach weiterlesen. Denn auch wenn wir nicht gewinnen, haben wir dennoch einen aufregenden Rugbytag miteinander verbracht. Neue Spielerinnen haben ihr Debut gegeben. Das doch wieder etwas andere Teamgefüge hatte eine neue Chance, sich einzugrooven. Und wir haben das getan, was uns vom Coach aufgetragen wurde. In diesem Sinne: Enjoy the beautiful Turnierbericht!

Beflügelt von den sehr guten Ergebnissen der überregionalen Runde fuhren wir mit großen Erwartungen an uns selbst zum Quali-Turnier Nord am 20.05.2023. Hier würde sich entscheiden, ob wir ein Ticket für die Deutsche Meisterschaft lösen würden oder nicht. Ausgerichtet vom RK03 Berlin fehlte es organisatorisch an nichts und wir fühlten uns wieder einmal sehr wohl im Stadion Buschallee. Gespielt wurde in zwei Pools. Somit hatten wir die Gastgeberinnen vom RK03, die Damen vom SCN und den Freiburger Rugby Club als Gegnerinnen in der Poolphase.  

Mit viel Willen und Motivation starteten wir ins erste Spiel gegen den RK03. Nach dem Ankick vom RK empfingen wir den Ball und konnten uns durch eine unklare Situation am Ruck direkt einen Straftritt für uns erspielen. Mit viel Druck ging es weiter nach vorn und schließlich gelang es Hilde mit einem gezielten Lauf durch die gegnerische Defense im Berliner Malfeld abzulegen. Doch mit genauso viel Willen und Motivation spielte auch die Heimmannschaft. Direkt nach unserem Ankick schafften es die Berlinerinnen durch unsere Verteidigungslinie und legten ihren ersten Versuch. Daraufhin entwickelte sich die erste Halbzeit zu einem Hin und Her auf Augenhöhe. Elli täuschte die schwarz-gelbe Verteidigung so gut, dass sie sich dafür direkt mit einem Versuch belohnen konnte. Damit lagen wir mit einem Versuch vorn, doch leider war dieser Punktestand nicht von Dauer. Noch in der ersten Hälfte gelangen dem RK zwei Versuche. In der zweiten Hälfte konnten wir den anfänglichen Druck nicht aufrechterhalten und ließen ein ums andere Mal Lücken in unserer Verteidigung, die der RK nur zu gern nutzte. Das erste Spiel beendeten wir mit einem Punktestand von 10:39. 

Im zweiten Spiel trafen wir auf mittlerweile alte Bekannte, die wir zu Beginn der Saison noch nicht so betitelt hätten. Die Damen vom SCN durften wir in der überregionalen Runde bei unserem Heimturnier in Leipzig und beim Turnier in Mainz kennenlernen und uns jedes Mal harte Matches liefern. So auch in Berlin, wobei hier von unserer Seite sicherlich noch etwas mehr drin gewesen wäre. Doch auch beim Wiedersehen in Berlin bot uns das Kräftemessen mit den späteren Turniersiegerinnen wieder die Möglichkeit, an unsere Grenzen zu gehen und Lehren für zukünftige Spiele und Turniere zu ziehen. Leider klappte es diesmal nicht mit einem Ehrenversuch. Wir beendeten das Spiel 0:58. 

Im letzten Spiel der Poolphase gegen die Damen vom Freiburger Rugby Club ging es damit um alles oder nichts. Dieses Spiel mussten wir gewinnen, um uns für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Dementsprechend gaben wir von der ersten Spielsekunde an alles. Die sturmstarken Freiburgerinnen fühlten jedoch genauso. Auch für sie ging es um die Qualifikation. So konnte nur ein beherztes Tackle von Hilde kurz vor unserem eigenen Malfeld den ersten Versuch des FRC verhindern. So konnten wir uns den Ball zurückerobern und uns geduldig in Richtung des gegnerischen Malfeldes vorarbeiten. Durch ein konzentriertes Phasenspiel landete der Ball schließlich bei Luise, die noch aus dem Tackle heraus einen Offload auf Elli spielen konnte. Noch waren es einige Meter bis zum Malfeld, doch auch Elli spielte den Ball noch einmal weiter auf Außen auf Andrea. Und die freute es als Kapitänin besonders, diesen Teamversuch vollenden zu dürfen. Damit legten wir den ersten Versuch in diesem wichtigen Spiel. Doch es dauerte nicht lange, bis Freiburg nachzog. Ein starkes und schnelles Offload-Spiel der Gegnerinnen brachte uns zusehends in die Bredouille und schließlich in Rückstand. Doch noch in der ersten Halbzeit legte Helli einen starken Sprint hin und begeisterte den Support an der Seitenlinie nicht nur damit, sondern auch mit einem Versuch. In der zweiten Hälfte häuften sich dann leider die kleinen Fehler, die nicht nur zu Ballverlust, sondern auch zu Gegnerversuchen führten. Trotz starker Tackleverteidigung (namentlich erwähnt seien hier Hilde, Alina, Emma und Elli – steht so im Berichtsheft) verließen uns scheinbar die Kräfte und die Deutsche Meisterschaft rückte außerhalb unserer Reichweite. Wir beendeten das Spiel mit 10:31 und viel Stoff zum Nachdenken in den Köpfen. An dieser Stelle aber schon mal einen herzlichen Glückwunsch an die Freiburger Damen, die sich mit diesem Spiel den Platz bei der DM verdient haben! 

Somit stand für uns noch das Spiel um Platz 7 auf der Agenda. Hier begegneten wir den Damen vom StuSta Rugby aus München wieder. Zuletzt hatten wir uns bei der DM 2022 beim Spiel um Platz 11 getroffen. Damals waren wir als Siegerinnen vom Platz gegangen. Für die Münchnerinnen war es auch das letzte Spiel des Tages, weshalb auch auf der Gegnerseite alles mobilisiert wurde. Unter entsprechend viel Druck fanden wir uns also direkt ab Anpfiff wieder. Die ersten drei Versuche konnte StuSta in unserem Malfeld ablegen. Doch schließlich erinnerten sich auch unsere Spielerinnen wieder daran, wie das mit dem Tackeln funktioniert und hielten die motivierten Gegnerinnen immer wieder von unserem Malfeld fern. Auch zarte Versuche des Angriffs gab es von unserer Seite aus, die jedoch noch nicht zum erhofften Versuch führten. Dass man auf einem Rugbyfeld mit “zart” nicht weiterkommt und gegen einen starken Gegner wie die Mädels aus München erst recht nicht, sollte allen klar sein. Auch Hilde ist das klar. Und so arbeitete sie sich in Eigenregie von der Mittellinie aus vorbei ein drei StuSta-Gegnerinnen mit beherzter Handabwehr und überhaupt sehr viel Körpereinsatz vor bis ins Malfeld und legte den Versuch. Auch der nächste Versuch ging auf Hildes Konto, die nach geduldigem Druck des gesamten Teams auf das gegnerische Malfeld ein weiteres Mal ablegen kann. Doch wie schon im ersten Spiel des Tages konnten wir diesen Druck nicht aufrechterhalten und mussten uns am Ende mit 10:39 geschlagen geben.  

Damit beenden wir das Quali-Turnier auf Platz 8 (von 8.). Wir gratulieren allen Teams, die ihre Saison bei der DM fortsetzen können und hoffen auf spannende Spiele. Vielen Dank an dieser Stelle auch noch einmal an den RK03 fürs Ausrichten und Kümmern. Danke an die Refs und Linienrichter! Ein herzliches Willkommen auch an Lina, die in Berlin ihr erstes Turnier mit uns bestritt. Wir freuen uns, dich dabei zu haben und freuen uns auf viele weitere Spiele mit dir! Danke an die anderen Teams für harte und faire Spiele. Es war schön, sowohl neue Gesichter als auch alte Bekannte auf dem Platz zusehen. Ein riesiges Dankeschön an unseren Support an der Seitenlinie! Beim Heimturnier waren es die Sprechchöre, die neu waren. In Berlin gab es nun sogar Leipzig-Plakate UND Sprechchöre. <3 Wir als kleine Frauenrugby-Randgruppe freuen uns jedes Mal riesig, wenn wieder ein paar mehr Leute mit dabei sind und unsere Begeisterung für diesen Sport nachvollziehen können. Danke an die Gäste aus Berlin fürs Anfeuern, die Essensversorgung und auch für das Bier nach dem Spiel. Danke an den mitgereisten Support aus Leipzig für emotional support, Wasserflaschen auffüllen und Haare flechten. Danke an den Support aus Limburg und Darmstadt, vor allem für das Busfahren auf der Heimfahrt! Danke auch an alle Fahrerinnen, ohne die wir niemals irgendwo ankommen würden. Das Ziel, bei dem wir nächste Saison ankommen wollen, ist jetzt auf jeden Fall gesteckt! Danke an dieser Stelle auch für die einschätzenden Worte unserer spielerischen Leistung, die wir an diesem sonnigen Samstag in Berlin zu hören bekamen. Sei es von Schiris, Spielleitung oder Spielerinnen anderer Teams – ehrliches Feedback (und Lob natürlich auch) ist immer gern gehört und kann uns nur dabei helfen, in der nächsten Saison noch stärker anzugreifen.  
Für uns ist die Saison 2022/2023 damit beendet. Das heißt natürlich nicht, dass nun bis September 2023 keine Turniere stattfinden. Schon am 3. Juni bietet sich für einige unserer Spielerinnen die nächste Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Hier findet die Landesverbandsmeisterschaft in Würzburg statt, an der wir gemeinsam mit Spielerinnen aus Dresden teilnehmen werden.  

Es spielten: Milla Babenerd, Hilde Becker (3), Luise Doms-Grimm, Pia Fischbach, Erenstine Ghom-Kaises, Alina Kluge, Elli Portsch (1), Andrea Relius (1), Emma Schmiedek, Lina Stiehler, Helena Urbansky (1)  

Trainer: Gordon Chiu

Support: Harriet, Jana, Lea, Laura, Feli