Hannover 78 zu Gast in Leipzig

05 Okt.
0

Mit den Hannoveranern reiste der langjährige Primus der Meisterrunde Nord/Ost an die Pleiße.

Vom Pech verfolgt waren die Teams des Rugby Club Leipzig in den vergangenen Wochen. Sage und schreibe 13 verletzte Spieler hatten die Sachsen allein in ihrer ersten Mannschaft. Zum Glück war der Großteil der Verletzungen nicht so gravierend, so dass nach und nach einige Spieler wieder in den Kader zurückkehren konnten und noch werden. Mit Hilfe einiger Neuzugänge und Nachnominierungen aus der zweiten Mannschaft konnten endlich mal wieder 21 Spieler auf das Protokoll genommen werden. Die Gäste von Hannover 78 hatten ihrerseits auch mit Verletzungssorgen und Abstellungen für die Nationalmannschaften zu kämpfen, so dass sie nur mit 17 Spielern anreisten.

Die Partie begann denkbar schlecht. Nach nur vier gespielten Minuten liefen die Hannoveraner zum ersten Mal im Leipziger Malfeld ein und die abermals umgestellte Leipziger Hintermannschaft offenbarte doch einige Abstimmungsprobleme. Nach erfolgreicher Erhöhung stand es 0:7 für die Gäste. Die Sachsen steckten nun aber keineswegs den Kopf in den Sand, sondern fanden wieder zurück ins Spiel. Gedrängehalb Agustin Fernandez dirigierte seine Stürmer und präsentierte der Hintermannschaft immer wieder gute Bälle, die vom ebenfalls gut aufgelegten Verbinder Phil Wadewitz mustergültig verteilt wurden. Nach 11 Minuten konnte Henry Bernhardt die Verteidigungslinie überwinden und zum Anschlussversuch ablegen. Leipzig war jetzt am Drücker, hatte ihre stärkste Phase des Spiels und Hannover hatte schwer mit Verteidigen zu tun. Nach 18 Minuten konnte André Potgieter mit einem Versuch sogar die Führung für die Sachsen erzielen. Wadewitz traf auch die Erhöhung zum 12:7. Für kurze Zeit lag hier eine Sensation in der Luft, doch die Gäste drehten die Führung nur kurze Zeit später mit ihrem zweiten erhöhten Versuch zum 12:14. Kurz vor dem Halbzeitpfiff baute Hannover 78 seine Führung mit ihrem dritten Versuch zum 12:19 aus.

Trainer Andreas Kuntze fand viel lobende Worte in der Halbzeitpause für sein Team. Er forderte aber auch, die schnellen Spieler mehr ins Spiel zu bringen und somit den Druck weiter zu erhöhen. Hier war mehr drin als nur der Bonuspunkt. Allerdings waren es die Gäste, die als erstes wieder auf das Scoreboard kamen. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff bauten sie mit ihrem vierten Versuch plus Erhöhung den Punktestand auf 12:26 nach oben. Die Heimmannschaft steckte nicht auf und wollte unbedingt wieder rankommen oder zumindest den Bonuspunkt holen. Doch die Gäste waren einfach cleverer und nutzen jede Unachtsamkeit eiskalt aus. In der 62. Minute addierten sie sieben weitere Zähler auf ihr Punktekonto und setzen sich fast uneinholbar ab. Die Leipziger gaben aber immer noch nicht auf und kämpften weiter. Kurz vor Ende fiel dann auch der lange erarbeitete dritte Versuch, erneut durch André Potgieter. Wadewitz traf auch die Erhöhung und es stand nur noch 19:33. In der Nachspielzeit warfen die Sachsen nochmal alles nach vorn und erzielten große Raumgewinne. Doch die Gäste verteidigten wacker und hielten den Punktestand fest.

„Ich sehe uns heute nicht als Verlierer, trotz dass wir keinen Punkt geholt haben. Viel wichtiger für uns heute war, dass wir wieder positive Momente auf dem Platz hatten und gesehen haben, was wir können. Und fast das Wichtigste: Das Lazarett hat keinen Zuwachs bekommen. Es gibt nur kleinere Blessuren.“ resümierte Kuntze nach dem Spiel. Heute gab es zwei Men-of-the-Match: Zum einen war da Neuzugang Andrè Potgieter mit seinen zwei Versuchen und zum anderen hat Agustin Fernandez eine tolles Spiel auf der Gedrängehalb-Position abgeliefert. In zwei Wochen wird es Ernst: Da müssen die Leipziger zum Kellerduell zur Rugbyunion Hohen Neuendorf. Um eine gute Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt zu haben, ist ein Sieg Pflicht.

RCL I: 1 Bernhardt, 2 Scholz, 3 Woicke, 4 Wochatz, 5 Grande, 6 Bretag, 7 Potgieter, A., 8 Förtsch ©, 9 Fernandez, 10 Wadewitz, 11 Böhme, 12 Heine, C., 13 Roczyn, 14 Kaufmann, 15 Potgieter, D., 16 Ohlenburg, 17 Sroka, 18 Preiss, 19 Hofmann, 20 Hölzel, 21 Eder