Der Rugby Club Leipzig gewinnt mit 0:74 in Berlin gegen den Berliner RC II

09 Nov.
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An einem bilderbuchartigen Samstag im bundesweiten Indian Summer machten sich 21 Spieler und etliche Betreuer der ersten Mannschaft auf den Weg zur Jungfernheide, um die Tabellenführung im DRV zu sichern.

Hoch motiviert und nach einer ruhigen Fahrt betrat das Team den Rasen und ließ von der ersten Minute an keinen Zweifel daran, wer ihn siegreichen verlassen will und würde. Bereits in der 6. Minute konnte sich Tyran Fagan mit einer gemeinsamen Schubleistung aus weiteren Stürmern das erste Mal ins Berliner Malfeld arbeiten. Sven Spangenberg verwandelte die Erhöhung und dies sollte nur der erste Schritt sein. Die Pleißestädter setzten klare Statements, indem sie über das ganze Spiel hinweg die Gassen und Gedränge dominierten, sich viele Bälle sicherten und dem Gegner kaum Raum für eigene Aktionen ließen. Nach elf gespielten Minuten konnte Lex Botha nach zwei gebrochenen Tackles erneut Punkte auf die Tafel für den RCL bringen, als er an der Eckfahne ablegte.

Die Berliner aber ließen sich nicht beeindrucken und konterten mit schwerem Sturmspiel und einigen geöffneten Bällen auf ihre eigene Hintermannschaft, welche allerdings keine allzu große Passsicherheit bewies. Trotzdem kamen sie in der Folgephase wieder gefährlich nahe vor das Leipziger Malfeld, konnten aber der löwenstarken Verteidigung keine Punkte abringen. Richtungsweisender Einsatz des gesamten Teams bestimmte das Spielgeschehen und so konnte man auch brenzlige Situationen durch Ruhe und umgesetzte Spielprinzipien in Turnovers verwandeln.

In der 24. Minute dann konnte Tobias Heine nach einem angekratzten Straftritt und einem 60m-Slalom-Lauf durch die Reihen des BRC den Ball selbst für weitere Punkte ablegen. Nur 6 Minuten später hatte auch Tyrone Parson einen wunderschönen Lauf über die Hälfte des Feldes mit Zählerzugewinn.

Die Bären wurden zusehends unzufriedener mit ihrem eigenen Spiel und so wurde auch das Spiel ruppiger und in manchen Situationen unsportlich. Es wurden unnötige Beschimpfungen ausgetauscht und die Anzahl der Schleuder – und High Tackles nahm beträchtlich zu. Dies entging auch dem Unparteiischen nicht und er ermahnte beide Mannschaften zur Sportlichkeit. Die letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit gehörten wieder den Hauptstädtern, die die Leipziger vor ihrem eigenen Malfeld unter Druck setzten, doch diese spielten unbeeindruckt und fast schon stoisch ihre Verteidigung mit großem Erfolg. Beim Stand von 25:0 schickte der Schiedsrichter die Mannschaften in die Halbzeitpause.

Trainer Andreas Kuntze zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Teams und motivierte alle, keinen Druck vom Pedal zu nehmen. Das dies beherzigt wurde, zeigte sich bereits beim, als einziger in der Statistik verbleibender Ankick von Seiten der Leipziger, der sofort zu einem Gedränge mit Raumgewinn für die Gelb-Blauen führte und kurz vor dem gegnerischen Malfeld erneut Tobias Heine die Möglichkeit gab, nach nur zwei Minuten weitere Punkte einzufahren. Der Knoten schien geplatzt. Die Messestädter ließen nichts mehr anbrennen und liefen die Berliner nun im 5-Minuten-Takt schwindlig mit präzisem Sturmspiel und schnellen Bällen in der Hintermannschaft. Sven Spangenberg trat beinahe jeden Erhöhungstritt erfolgreich, selbst von der Außenlinie und baute damit den Vorsprung weiter aus.

Prägnant war ebenfalls die Ballsicherheit bei der Annahme nach den Ankicks. Tyrone Parson stach besonders durch harte Tacklings und starken Willen hervor und riss seine Teamkameraden mit, wodurch in der Offensive wiederholt Tackles auf wunderschöne Art gebrochen wurden und in der Defensive immer nach vorn gearbeitet wurde. Weitere Versuche: 44‘ – Tyran Fagan, 47‘ – Lex Botha, 54‘ Benno Förtsch, 65‘ – Tyran Fagan, 67‘ – Lex Botha

Der BRC wurde immer unzufriedener und wurde letztendlich durch wiederholt gefährliches Spiel mit einer gelben Karte bestraft, was ihnen die Gegenwehr noch zusätzlich erschwerte. Zusätzliche Unterstützung bekam der RCL von Uwe Söchting und Kai Hölzel in der 3. Reihe, Alex Scholz in der 1. Reihe und zur gelungenen Rückkehr kann man Johannes Böhme gratulieren, der kurz vor Schluss seinen ersten Einsatz nach langer Verletzungspause sogar mit einem Versuch krönen konnte.

Beim Stand von 74:0 ertönte der Schlusspfiff, mit dem Resümee, dass Schluss Xaver Remky kein einziges Tackle setzen musste und damit der Beweis geliefert wurde, dass es an diesem geschichtsträchtigen Wochenende in Westberlin 80 Minuten lang eine unüberwindbare Mauer gab.

Für den RCL spielten: 1 Henry Bernhardt; 2 Christoph Ohlenburg; 3 Tyran Fagan; 4 Lars Wochatz; 5 Daniel Hofmann; 6 Benjamin Heine; 7 Tyrone Parson; 8 (19) Benno Förtsch ©; 9 Tobias Heine; 10 Sven Spangenberg; 11 Alexander Boland; 12 Christopher Heine; 13 Lex Botha; 14 Yves Kaufmann; 15 Xaver Remky; 16 Kai Hölzel; 17 Alex Scholz; 18 (22) Uwe Söchting; 19 Johannes Böhme; 20 Franz Beck; 21 Nicola Vitelli