Zum letzten Turnier des Jahres 2014 ging es am Samstag nach Dresden, wo sich sieben Teams der Regionalliga Ost zusammenfanden, um es vor der Winterpause noch einmal ordentlich krachen zu lassen. Der Wettergott zeigte sich auch diesmal von seiner rugbybegeisterten Seite und sorgte mit strahlendem Sonnenschein für beste Stimmung bei allen Beteiligten. Leipzig konnte erfreulicherweise auf ein Kontingent von 12 Spielerinnen zurückgreifen, unter denen sich zwei Neuzugänge befanden, die an diesem Tag ihr erstes Turnier für den RCL bestreiten würden.

Gleich im ersten Spiel wartete mit den Erfurt Oaks ein schwerer Gegner. Doch die Leipzigerinnen begannen furios, eroberten den Ball und erzielten durch Marleen Buschmann ihren ersten Versuch des Tages. Der RCL spielte weiter konzentriert und baute die Führung aus: Lucie Oupicová, erst seit kurzem im Team der Leipzigerinnen, konnte sich ganz stark gegen die Erfurter Verteidigerinnen durchsetzen und den Ball im gegnerischen Malfeld ablegen. Kurze Zeit später war es erneut Lucie Oupicová, die für den RCL weitere fünf Punkte holte. Erfurt stemmte sich nun gegen die drohende Niederlage und erhöhte den Druck auf die Leipziger Verteidigung, die mit starken Tacklings dagegen hielt. Ein Gegenversuch war trotzdem nicht zu verhindern. Kurz darauf aber gelang es den Leipzigerinnen ihren Geschwindigkeitsvorteil durch die schnellen Beine der Rugby-Debütantin Nora Mehl zu nutzen, die mit einem schönen Pass Nadine Sohr in Szene setzte, die den Angriff erfolgreich abschließen konnte. Erfurt gelang in der Folge der Anschluss auf 20:14 und die Partie wurde noch einmal eng. Der letzte Versuch des Spiels aber fiel für den RCL, wieder durch Lucie Oupicová, die zum Endstand von 25:14 ablegte. Der nächste Gegner des RCL sollte die starke Mannschaft des Berliner SV sein. Gleich mit dem ersten Angriff der Berlinerinnen geriet Leipzig in Rückstand: Eine Lücke in der Verteidigung und ein verpasstes Tackle der Leipziger Sweeperin ließen den BSV 05:00 in Führung gehen. Leipzigs Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten – auf Außen gelang es Nadine Sohr, an der gegnerischen Verteidigung vorbeizuziehen und ins Malfeld einzulaufen. Dem Ausgleich folgte nun ein heiß umkämpftes Spiel in dem sich ein ums andere mal deutliche Schwächen der Leipzigerinnen in den Rucks offenbarten. Zu oft ging hier der Ball verloren, so dass kein koordiniertes Angriffsspiel zustande kam. Der Gegner wiederum wusste die Ballgewinne für sich zu nutzen, so dass sich Leipzig trotz starker Tackle-Leistungen weitere Gegenversuche einfing. Ein erfolgreicher Angriff der Leipzigerinnen, wieder über Nadine Sohr, ließ noch einmal Hoffnung aufkommen, am Ende aber musste man sich mit 10:20 geschlagen geben.

In der Endrunde traf Leipzig nun auf den Berliner RK 03 und die Dresden Hillbillies. Im Spiel gegen den Ligaspitzenreiter aus der Hauptstadt gab es für den RCL nichts zu holen. Zu oft ging auch hier der Ball in den Kontakten verloren. Obwohl sich die Leipzigerinnen nach Kräften wehrten und entschlossen in die Tackles gingen, wurde doch schnell deutlich, dass für den RCL viele noch unerfahrene Spielerinnen auf dem Feld standen. Den Berlinerinnen gelang es immer wieder, Lücken in die Verteidigung zu reißen und Versuche zu erzielen. Am Ende unterlag der RCL deutlich mit 00:39. Damit stand der RCL zumindest im kleinen Finale um Platz drei und bekam es hier mit den hochmotivierten Gastgeberinnen zu tun. Nicht minder engagiert begann Leipzig druckvoll und nutzte die erste sich bietende Gelegenheit, den Ball schnell auf Außen zu spielen, wo es Nadine Sohr gelang, die gegnerische Verteidigung zu durchbrechen und den ersten Versuch zu erzielen. Der zweite Leipziger Versuch ähnelte dem ersten – wieder gelangte der Ball nach Außen, wo wieder Nadine Sohr den Sprint anzog und die gegnerischen Verteidigerinnen abschütteln konnte. Doch die Dresdnerinnen steckten nicht auf und machten nun ihrerseits Druck. Erneut klafften zum Teil riesige Lücken in Leipzigs Abwehr, die Dresden zu einem Versuch zu nutzen wußte. Leipzig aber wollte sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. Nora Mehl gelang es noch vor der Pause, ihre bemerkenswerte Leistung beim ersten Rugby-Turnier ihres Lebens mit einem Versuch zu krönen. In der zweiten Hälfte machte der RCL weiter Druck und konnte den Gegner weitgehend in dessen eigener Hälfte binden. Aus einer chaotischen Situation knapp vorm gegnerischen Malfeld heraus, in der Leipzig es versäumte, das Spiel breit zu machen, gelang es Kristin Smyreck, den Ball zum Versuch über die Linie zu kämpfen. Den Endstand von 25:05 erzielte wieder Lucie Oupicová, die ihren Einstand beim RC Leipzig mit eindrucksvollen vier Versuchen feierte.

Wir bedanken uns bei unseren Betreuern Kerstin Stechemesser, Annalena Aring, Tyrone Parson und vor allem Lex Botha, dessen wertvolle Anregungen und Hinweise wir hoffentlich in Zukunft noch besser umsetzen können. Nicht zuletzt sei unserem mitgereisten Leipziger Anhang für die Unterstützung gedankt, wie auch für die Magnum-Flasche Champagner, mit der wir unseren Saisonabschluss begießen durften. Stefanie Hoser wünschen wir schnelle Genesung und freuen uns darauf, sie bald wieder auf dem Platz zu sehen.

Es spielten: Lucie Oupicová (4), Nora Mehl (1), Christin, Kühn, Katharina Ulbrich, Andrea Relius, Luise Popp, Kristin Smyreck (1), Nadine Sohr (5), Stefanie Hoser, Anne Todt, Marleen Buschmann (1), Jana Geburt