Am Samstag, den 31.08.2013 feierte der Rugby Club Leipzig seinen 10. Jahrestag. Die Gastgeber konnten dabei zahlreiche Ehrengäste aus Sport und Politik als Gratulanten vorweisen. Hans Scriba, weltweit als Gründer und Direktor der Sharks-Academy bekannt, erwies dem RC Leipzig die Ehre nicht nur um zu gratulieren, sondern auch um die Möglichkeiten einer zukünftigen Förderung des Vereins und der Region zu überblicken. Zu ihm gesellten sich der südafrikanische Botschafter mit seiner Frau, Rev. Dr. Stofile, der ein begeisterter Rugbyfan ist und der dem Verein sein erneutes Kommen und seine Unterstützung zugesagt hat, Daniela Kolbe (MdB) und der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Bundesverkehrsminister a. D. und Mitglied des Bundestages Wolfgang Tiefensee. Trotz etwas wechselhaftem Wetter fanden sich, neben unseren Ehrengästen, rund 500 Zuschauer die die Spiele unserer Kinder, Frauen und das Bundesligamatch der Herrenmannschaft verfolgen konnten. Aber es sollte nicht nur Sport an diesem Tage geben. Für die Kinder stand eine große Hüpfburg zur Verfügung, zwei Feuerwehren machten besonders den Kindern viel Spaß und bei den Kleinen sah man so manches Auge leuchten. Auf Grund des besonderen Tages hatten sich vor allem einige Frauen des Vereins viel Mühe gemacht und die Gäste mit tollem Essen und Getränken verwöhnt.
Die Kinder spielten gegen ein Team aus dem benachbarten Brandis und zeigten dabei eine gute Leistung. Besonders Milan, der gerade ein Jahr in England war und erst seit Mitte letzter Woche mit dem Team trainieren konnte, stach aus der Mannschaft heraus. Nach dem Nachwuchs sollten die Männer ihr Bundesligaspiel gegen den Berliner SV 92 bestreiten. Der RC Leipzig wurde vor der Begegnung von Deutschlands führender Rugbyseite als leichter Favorit gehandelt. Allerdings zogen bereits vor dem Spiel einige Sorgenfalten auf die Stirn des Trainers Falk Müller, wurde doch die Ausfall-Liste immer länger. Er konnte zwar 22 Leipziger Spieler auf das Protokoll schreiben, aber es fehlten viele wichtige Leistungsträger.
Die Partie begann gleich mit einem Schock für die Anhänger des RCL. Zwei der wichtigen fehlenden Leistungsträger waren die etatmäßigen Verbinder, so dass Schlussspieler Phil Wadewitz diese Aufgabe übernehmen sollte. Doch bereits nach 3 Minuten musste auch er aufgrund einer Verletzung ersetzt werden, so dass Falk Müller zu zahlreichen Umstellungen in der Hintermannschaft gezwungen war. Die Gäste erkannten schnell die dadurch entstehenden Abstimmungsprobleme, welche die Pleißestädter in Folge der Umstellungen hatten und nutzen diese vor allem in der ersten Halbzeit gnadenlos aus und zogen deutlich davon. Kurz vor dem Halbzeitpfiff kamen dann die Leipziger zum ersten Mal auf das Scoreboard. Endlich kam der Ball mal bei einer unserer schnellen Ecken an und Kevin Günther überkickte an der Seitenauslinie die gegnerischen Verteidigungslinien und der in der Mitte lauerte Tyrone Parson, der den Ball kontrollieren konnte lief ins Malfeld ein. Die Erhöhung durch Bernhardt unter dem Goal war reine Formsache und so ging es mit 31:7 in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte der Partie verlief ungleich der ersten. Leipzig erhöhte den Druck und schnürte die Gäste vor ihrem Malfeld fest. Die Berliner konnten sich oft nur durch Regelwidrigkeiten widersetzen, die in zahlreiche Straftritte und einer gelben Karte gegen die Hauptstädter resultierte. Doch leider konnten die Leipziger diese Möglichkeiten nicht nutzen, da die beiden sonst so erfolgreichen Kicker nicht mit von der Partie waren und kassierten noch zwei weitere Versuche. Kurz vor Ende der Partie konnte Tobias Heine, der kurz vorher eingewechselt wurde, nochmal Punkte für die Gastgeber auf die Anzeigetafel zaubern und erzielte den Endstand von 12:43. Trainer Falk Müller zog kein gutes Fazit nach dem Spiel. Die zahlreichen Ausfälle in der Hintermannschaft konnten nicht kompensiert werden und die Gäste haben das clever genutzt. Ihm sind aber auch einige positive Aspekte aufgefallen. Die Flanker Sebastian Roczyn und Tyrone Parson, sowie der spät eingewechselte Tobias Heine haben einen tollen Eindruck hinterlassen, was auch Shars-Academy Director Hans Scriba nicht verborgen geblieben ist.
Nach dem Herren Spiel fand noch das Spiel der Frauen gegen den BSV 92 statt. Das Spiel wurde in drei Drittel aufgeteilt, da es kein richtiges Punktspiel, sondern ein Vorbereitungsspiel der Frauen auf deren Saison sein sollte und die Leipziger Frauen gewannen 2 der 3 Drittel recht deutlich, während eines knapp verloren ging, so dass man hier unterm Strich von einem Sieg der Frauen sprechen kann. Für den RCL debütierten Danny Thompson, Marleen Buschmann und Christina Richards. Alle drei zeigten dabei eine gute Leitung und werden künftig eine Verstärkung für die Leipziger Rugby-Frauen sein. Leider gab es auch einen Wermutstropfen. Interimstrainer Ross Bailey gab nicht nur sein erstes und voraussichtlich letztes Spiel für die Herren, sondern hat auch unsere Mädels zum vorerst letzten Mal von der Seitenlinie betreut. Beide Mannschaften wünschen Ross alles Gute in seinem weiteren Leben und hoffen, dass er sich vielleicht doch noch einmal nach Leipzig verirrt.
Nach allen Spielen hatten nun auch die Sportler die Möglichkeit den Tag zu genießen und auch für sie stand nun der vergnügliche Teil des Tages an. Lange wurde beim RCL mit allen Freunden, Fans, Spielern und Unterstützern das 10-jährige Vereinsjubiläum gefeiert und erst spät in der Nacht ging die schöne Feier zu Ende. Der Verein bedankt sich bei allen, die diese 10 Jahre bis jetzt ermöglicht haben und freut sich schon auf die nächsten Jahre. Wer weiß, wo wir in 10 weiteren Jahren stehen…