Perfekter Rugby-Tag beim Heimturnier der Leipziger Damen

26 März
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Am 25.03.2017 war es endlich soweit – das Rugby-Fasten hatte ein Ende. Zum Rückrundenstart traf sich die Regionalliga Ost diesmal im wunderschönen Leipzig, das die neun angereisten Teams mit herrlicher Frühlingssonne empfing.
Die Leipziger Damen-Mannschaft konnte erfreulicherweise auf einen vollen Kader zurückgreifen, darunter zwei Neuzugänge – Rugby-Debütantin Nadja Chawaf und Gastspielerin Helen Butene aus Uganda.
Der lang erwartete Ankick zum ersten Spiel, das der RCL gegen den USV Jena bestreiten sollte, bescherte allerdings erst einmal lange Gesichter auf Leipziger Seite, denn die Gastgeberinnen erwischten einen schlechten Start. Verpasste Tackles, Konfusion in der Verteidigung und eine gegnerische Mannschaft, die konsequent die Räume attackierte, sorgten dafür, dass Leipzig zur Pause mit 00:10 im Rückstand lag. Mit dem Wiederanpfiff aber schien das Heimteam nunmehr entschlossen, die verschlafene erste Hälfte vergessen zu machen. Ein nach gegnerischer Gasse eroberter Ball wurde schnell nach außen durchgepasst, wo Nora Mehl den Sprint anzog und zum ersten Versuch des Tages für Leipzig ablegte. Jetzt ließen die Messestädterinnen  nichts mehr anbrennen. Unmittelbar im Anschluss gelang es erneut, den Ball zu erobern. Jana Geburt, wunderbar in Szene gesetzt von Helen Butene, die mit ihrem Lauf zwei Gegnerinnen auf sich zog und so die Lücke riss, legte für Leipzig zwischen den Stangen ab. Nach erfolgreicher Erhöhung durch Katharina Ulbrich lagen die Gastgeberinnen nunmehr in Front. Wenige Momente später war es Helen Butene selbst, die sich den Ball erkämpfte und Leipzigs Vorsprung weiter ausbaute. Den Schlusspunkt in dieser spannenden Partie setzte Nadine Sohr, die nach eigenem Gedränge über die kurze Seite zum Sprint ansetzte und zum Endstand von 22:05 ablegte.
Auch Leipzigs nächster Gegner, die zweite Mannschaft des Berliner RK 03, kam besser ins Spiel und ging nach zähem Ringen schließlich 00:05 in Führung. Leipzig aber schlug unmittelbar zurück – ein schöner Lauf von Andrea Relius und ein mit Übersicht und Präzision gespielter Pass auf Elli Portsch brachten dem RCL den Ausgleich. Leipzig hielt den Druck weiter hoch und zwang die Gegnerinnen zu Fehlern, die nun konsequent auch ausgenutzt wurden. In der siebten Minute der ersten Halbzeit schließlich brachte Jana Geburt ihr Team nach unwiderstehlichem Sprint über das halbe Feld in Führung. Noch vor dem Halbzeitpfiff, der allerdings erst in der 10. Minute ertönte, gelang es Nadine Sohr die gegnerische Verteidigung zu überwinden und den Leipziger Vorsprung um weitere fünf Punkte auszubauen, denen Katharina Ulbrich per erfolgreicher Erhöhung zwei weitere hinzufügen konnte. Die zweite Hälfte begann wie die erste aufgehört hatte und zwar mit einem Versuch für die Gastgeberinnen. Helen Butene war es, die sich nicht aufhalten ließ und für Begeisterung auf den Rängen sorgte. Diese hielt weiter an denn wenige Momente später erzielte Kristin Smyreck nach wunderbarer Vorarbeit von Katharina Ulbrich die nächsten fünf Punkte für das Leipziger Team. Einen von Kristin Smyreck geistesgegenwärtig schnell ausgeführten Straftritt wandelte Helen Butene in einen weiteren Versuch für den RCL um. Kurz darauf schlug die schnelle Uganderin erneut zu nachdem der Leipziger Sturm im Gegnergedränge den Ball erobert hatte. Den Schlussakkord in diesem denkwürdigen Spiel aber setze Rugby-Neuling Nadja Chawaf, die ihren Gegnerinnen davon lief und zum Endstand von 46:05 für den RCL ablegte.
Im Halbfinale traf das Heimteam auf stark einzuschätzende Potsdamerinnen, die ihre Vorrundenspiele allesamt hoch gewonnen hatten. Hier galt es also von Anfang an hellwach zu sein und keinesfalls den Start zu verschlafen. Leipzig begann furios – gleich der erste Angriff führte zum Erfolg als Nora Mehl die Lücke in der gegnerischen Verteidigungslinie fand und ihr Team in Führung brachte. Nadine Sohr baute kurz darauf den Leipziger Vorsprung weiter aus als sie nach eigenem Gedränge den Weg über die kurze Seite nahm und ihre Verfolgerinnen abschütteln konnte. Noch vor dem Halbzeitpfiff kämpfte Jana Geburt nach Straftritt für Leipzig den Ball über die Linie und erhöhte auf 15:00.
Auch in der zweiten Hälfte hielten die Messestädterinnen den Druck weiter hoch. Gegen einen bravourös verteidigenden USV Potsdam behielt das Leipziger Team die Übersicht und spielte kurz vor der gegnerischen Malfeldlinie einen schönen Angriff über Außen, den Elli Portsch erfolgreich zum Abschluss brachte. Auch in der Folge spielte sich das Match vornehmlich tief in der gegnerischen Hälfte ab, wo Kristin Smyreck spektakulär den Befreiungskick einer Potsdamerin blockte und postwendend den Versuch für Leipzig erzielte. Zu guter Letzt gelang Potsdam noch der hochverdiente Ehrenversuch zum Endstand von 27:05 für Leipzig.
Im Finale trafen die Leipzigerinnen nun auf den Liga-Primus – die erste Mannschaft des Berliner RK 03. Berlin machte von Beginn an viel Druck und ging schnell in Führung. Leipzig wehrte sich tapfer, wurde jedoch ein ums andere Mal für Fehler in der Zuordnung umgehend bestraft. Im Angriff fehlte es diesmal ein wenig an Entschlossenheit um die zum Teil sehr sehenswerten Aktionen zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. So ging man am Ende mit einem 00:39 vom Platz.
Die Niederlage im letzten Spiel aber tat der Stimmung und dem insgesamt tollen Ergebnis an diesem so perfekten Rugby-Tag keinen Abbruch. Wir bedanken uns bei allen Zuschauern und Fans fürs Anfeuern, bei den Betreuern für ihre Unterstützung und bei den Schiris für faires Pfeifen. Weiter gilt unser Dank unseren Einlauf-Kindern, die im Damen-Team für eine Extra-Portion Motivation gesorgt haben, und natürlich den Herren vom Grill. Ein besonders Daumen-Hoch unserem Moderator Daniel, der jede einzelne Partie zu einem besonderen Erlebnis werden ließ! Danke für die tolle Orga, lieber Verein!
 
Es spielten: Andrea Relius, Elli Portsch (2), Katharina Ulbrich, Jana Geburt (3), Kristin Smyreck (2), Nadja Chawaf (1), Nora Mehl (2), Nadine Sohr (3), Marleen Buschmann, Annkathrin Barkenings, Helen Butene (4)
 
Trainerin: Kerstin Stechemesser
Co-Trainer: Mahmoud Alrebdawi