Niederlage beim BRC

27 März
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Ohne Punkte kamen die Männer vom Rugby Club Leipzig von ihrem Punktspiel der 1. Bundesliga am Ostersamstag zurück in die Messestadt. Vorrausgegangen war eine äußert physische Partie, die einen ungefährdeten Sieg für den Berliner Rugby Club zur Folge hatte. Mit 19 Spielern reisten die Sachsen an diesem Tag in die Hauptstadt, jedoch befanden sich lediglich Stürmer auf der Auswechselbank der Leipziger.

Druckvoll begannen die Gastgeber des BRC. Die Marschroute der Hauptstädter war schnell klar: Eins, zwei Kontakte mit den Stürmern und dann schnell raus auf die Dreiviertelreihe mit Überpässen, die in kurzer Zeit viel Raum verschlingen sollten. Und das ging schon in der 4. Minute des Spiels auf – Versuch für den BRC. Auch in der kommenden Phase bestimmten die Berliner das Spielgeschehen und legten zwei weitere Versuche in den ersten zwanzig Minuten der ersten Hälfte. Danach fanden die Blau-Gelben auch aufgrund ihrer guten Standards besser ins Spiel, wobei sich die Gastgeber oft nur regelwidrig zu helfen wussten. Eine gelbe Karte für den Berliner Rugby Club nach einem „swinging arm“ gegen den Hals von Tom Jürroch, zeigte aber nur kurz ein Aufbeugen gegen den 0:17-Rückstand, welcher auch den Halbzeitstand markierte. Kurz vor Halbzeitpfiff holte sich auch noch Gedrängehalb Agustin Fernandez einen gelben Karton ab, da er sich zu spät vom getackelten Spieler löste.

Zum Pausentee wurden nochmal die Laufwege der Verteidigung angesprochen. Dort passte die Abstimmung überhaupt noch nicht und die Berliner wussten dies zu nutzen. Innendreiviertel Chris Heine musste nun auch noch angeschlagen vom Platz, so dass mit der Einwechslung von Alex Scholz einige Umstellungen nötig waren. Diese schienen auch noch nicht zu 100% zu greifen, denn direkt nach Wiederanpfiff lagen die Gastgeber schon wieder mit dem Ball unter dem Arm im Malfeld und holten sich damit den Bonuspunkt für vier gelegte Versuche. Leipzig bot nun ordentlich Paroli und setzte selbst Akzente nach vorn, doch die Berliner drängten die Gäste immer wieder mit ihrer pfeilschnellen Hintermannschaft zurück. In der 60. Minute bauten die Berliner mit einem weiteren Versuch auf 27:0 aus. Danach aber wendete sich das Blatt und es waren nur noch die Leipziger am Drücker. Endlich hatten sie ein probates Mittel gefunden und drängten die Gastgeber immer wieder auf diese Weise zurück. Es häuften sich die High Tackles auf Berliner Seite, die leider erst sehr spät bestraft wurden. Warum man bei einem Stand von 27:0 und einem eigentlich sicheren Sieg mit Bonuspunkt immer noch so verteidigt, dass es eine ernsthafte Verletzung der Gegenspieler in Kauf genommen wird, erschließt sich nicht ganz. Die Leipziger ließen sich jedoch nur noch mehr anstacheln und schafften schließlich in der 80. Minute noch ihren Ehrenversuch durch Lars Wochatz. Als in der Nachspielzeit die Berliner nochmal zum Konter aus ihrem eigenen 22m-Raum ansetzten, schien die Leipziger Verteidigung schon in der dritten Halbzeit angekommen zu sein und ermöglichte dem BRC noch einen sechsten Versuch zum Endstand von 5:32 aus Leipziger Sicht.

„Das war heute eines unserer schlechtesten Spiele der Saison.“ resümierte Coach Kuntze nach dem Abpfiff. „Wir haben es nicht verstanden unsere Laufwege in der Verteidigung dem Angriff der Berliner anzupassen und in unserem eigenen Angriff war erst ab der 60. Minute wirklich Feuer drin.“ Man of the Match wurde wieder einmal Joshua Leutenecker. Er mache viele Meter im Angriff und vereitelte auch einen Versuch, da er seine Hand noch unter den Ball eines Berliner Spielers im eigenen Malfeld bekam. Kommende Woche ist der RCL bei Hannover 78 zu Gast. Das nächste Heimspiel der Leipziger könnte zugleich das große Finale für das Saisonziel Klassenerhalt bedeuten. Der Kracher gegen die Rugbyunion Hohen Neuendorf steigt am 17.4. um 15 Uhr in der Stahmelner Str. 218