Nach tollem Spiel endlich belohnt

26 Okt.
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Am Sonntag wurde es ernst und die Leipziger Mannschaft wollte gegen den Berliner Rugby Club sich endlich gegen einen „Großen“ des deutschen Rugbys durchsetzen. Die Leipziger haben in den vergangenen Partien gegen die drei Top platzierten Teams der Staffel zum Teil atemberaubende Leistungen erzielt und sind vor allem im letzten Heimspiel nur ganz knapp gegen Hannover 78 gescheitert. Es bahnte sich also eine spannende Partie an und dem wurde sie auch gerecht.

Die Leipziger übten von Anfang an Druck auf die Berliner aus. Nachdem ein Berliner Spieler wegen Beinstellen die gelbe Karte erhielt, konnte sich das Berliner Team kaum aus der Leipziger Umklammerung befreien. Folgerichtig legte auch Kapitän Benno Förtsch den Ball im Malfeld ab. Ein Berliner Spieler bekam gerade noch rechtzeitig den Arm unter den Ball und dadurch wurde der Versuch als „hoch gehalten“ nicht gegeben. Die Berliner Verteidigung war hellwach und so sollte dies oder ähnliches im weiteren Spielverlauf noch öfter passieren. Im anschließenden Gedränge reichte es dann aber doch. Jason de Broize wurde nach drei Phasen angespielt und tankte sich über die Linie. Gedrängehalb Kelsey Tait erhöhte sicher und die Gastgeber führten 7:0. Die Antwort der Berliner ließ nicht lange auf sich warten. Der BRC profitierte von einem sehr guten Wiederankick und kam schnell in Ballbesitz. Die superschnelle Berliner Dreiviertelreihe zeigte ihre ganze Klasse und legte gleich einen sehenswerten Anschlussversuch. Die Erhöhung traf das Goals und damit war es auf der Punktetafel wieder ausgeglichen. Nach diesem kurzen Ausflug auf die Leipziger Seite zwangen die Sachsen die Gäste wieder in die Verteidigung. Die Hauptstädter wussten sich ein ums andere Mal nicht regelkonform zu helfen und Leipzig nutzte zwei Straftritte von Tait zur 13:7-Führung. Wieder ließen die Berliner ihre Klasse und Effektivität aufblitzen. Bei einem erneuten Ausflug auf die Leipziger Seite gab es Verwirrung bei den Leipzigern. Die Berliner feierten einen Versuch, die Leipziger reklamierten einen Regelverstoß. Schiri Piper zögerte kurz, aber zeigte dann einen Versuch an. Die Erhöhung war gut und Berlin besorgte den Führungswechsel zum 13:14. Und es ging furios weiter. Die Gastgeber kamen nach Wiederankick wieder in Ballbesitz und spielten einige Phasen bis André Potgieter an den Ball kam und viele Meter gewinnen konnte. Sein Offload fand Lars Wochatz, der die wenigen verbleibenden Meter mühelos überwinden konnte und mit einem weiteren Versuch die Führung wieder zurückholte. Bei dem Offload reklamierten die Berliner auf Vorball aber Piper, der am besten von allen positioniert stand, gab den Versuch. Mit 18:14 für den RCL ging es auch in die Pause.

Coach Kuntze, der an diesem Wochenende von Ludwiche van Deventer unterstützt wurde, zeigte sich zufrieden mit dem Spiel seiner Jungs. Sie spiele stark verbessert, machten wenige technische Fehler und die in der vergangenen Woche erarbeiteten Trainingsthemen mit van Deventer setzten sie gut um. Breakdown, Defensive und Decision-making waren die Themen der letzten Trainingseinheiten und all dies schien von den Leipzigern gut angenommen worden zu sein.

Die zweite Hälfte begann, war zwar was die Punkteausbeute betrifft eher Magerkost aber, da man sich in der ersten Hälfte in Sachen Punkten nicht ausreichend belohnt hatte, extrem spannend. Es entwickelte sich eine Verteidigungsschlacht, in der beide Teams krachende Tackles rausholten und sich zwischen beiden 22m-Linien bewegten. Bis zum Schluss wurde auf dem Platz hart gefightet und auf der Tribüne gezittert und das lag nicht am Wetter. Die etwa 300 Zuschauer (und das trotz Heimspiel der Bundesliga-Rundballer und recht kühlen Wetter!) erlebten wirklich ein super spannendes Spiel und konnten nach einer punktlosen zweiten Hälfte auch den Sieg ihres Heimteams bejubeln.

Nach dem Abpfiff gab es durchweg zufriedene Leipziger Gesichter. Coach Kuntze mochte keinen Man-of-the-Match küren, denn eine geschlossene Mannschaftsleistung hatte zum Sieg geführt. Gastcoach van Deventer sagte später: „Die Defensivleistung hat heute das Spiel gewonnen. Der BRC hat vor allem in der Schlussviertelstunde viele Angriffsmöglichkeiten gehabt und konnte nur durch beherzte Verteidigung und „positive Hits“ an einem Versuch gehindert werden.“ Kommende Woche geht es gegen das Schlusslicht von Victoria Linden. „Wir müssen diese Woche konzentriert arbeiten um Samstag den nächsten Heimsieg einfahren und wenn die Ergebnisse auf den anderen Plätzen der jetzigen Tabellensituation entspricht, wäre es möglich als 4. In die Winterpause zu gehen.“ fasst Kuntze die Situation zusammen. Ankick ist am kommenden Samstag um 15 Uhr.

RCL I: Henry Bernhardt, Levan Kilian, Jason Allen de Broize, Lars Wochatz, Daniel Hofmann, Jens Paleit, André Potgieter, Benno Förtsch ©, Kelsey Tait, Franz Beck, Mahmoud Alrebdawi, Xaver Remky, Leroux van Zyl, Johannes Böhme, Bruno Banani, Alex Scholz, Cesar Meneses, Marius Preiss, Patrice Khouri, Yves Kaufmann, Phil Wadewitz, Felix Neubacher