Erste verliert bei RK03 Berlin trotz Halbzeitführung

13 Okt.
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Am Sonntag, den 09.10. machten sich die Rugger vom RC Leipzig auf in die Bundeshauptstadt um mit ihrer ersten und zweiten Mannschaft gegen das Pendant des RK03 Berlin anzutreten. Für die beginnende erste Mannschaft stand abermals ein voller Kader zur Verfügung. Coach Andreas Kuntze hatte somit die Qual der Wahl.

Schnell bekamen die Leipziger eine kalte Dusche in Form des ersten Versuches von RK03 nach nur vier gespielten Minuten. Aufgeweckt vom frühen Rückstand machten die Sachsen nun ihrerseits Druck auf die Berliner. Kelsey Tait sorgte, nach starkem Durchbruch von André Potgieter an der Seitenlinie, für den Anschlussversuch der Blau-Gelben. Die schwierige Erhöhung von weit außen nutzte Leroux van Zyl für die 7:5 Führung. Jetzt war richtig Feuer im Spiel. Die Leipziger warfen alles in die Verteidigung, machten aber leider immer wieder technische Fehler und die erste gelbe Karte drohte. In der 26. Minute musste Joshua Leutenecker nach einem vermeintlichen technischen Fehler für zehn Minuten zum Nachdenken. Nur kurz darauf nutzten die Hauptstädter ihre Überzahl und sorgten mit einem erhöhten Versuch den Führungswechsel zum 7:12. Wer jetzt dachte, die Sachsen würden klein beigeben, sah sich getäuscht. In einer Druckphase des RCL erspähte Bruno Banani die große Lücke in der Berliner Hintermannschaft und lief mittig zum 12:12 Ausgleich ein. Die Erhöhung von Tait war Formsache und es stand 12:14 für die Gäste. Die Gastgeber standen offensichtlich unter Schock, denn sofort nach Wiederankick klingelte es erneut im Berliner Malfeld durch Tait’s zweiten Versuch. Die Erhöhung von van Zyl war erfolgreich und mit dem Stand von 21:12 aus Leipziger Sicht ging es in die Halbzeit.

Coach Kuntze war mehr als zufrieden mit dem bisherigen Spiel. Wieder machte man ein Super-Spiel gegen ein Top-Team der Bundesliga-Nord. Hier lag wieder ein möglicher Sieg in der Luft. Die Leipziger sollten weiter ihre Linie fahren, aber bitte konzentrierter an den Kontakten zu Werke gehen als in der ersten Hälfte, denn dort gab es noch zu viele technische Fehler. Doch leider ging der Plan diesmal nicht auf. Kurz nach Wiederanpfiff gab es eine gelbe Karte für Prop Henry Bernhardt für eine angebliche Schlagbewegung, die aber nur der Seitenrichter gesehen hatte. Es sei hier angemerkt, dass sich ebendieser Seitenrichter, als man ihn wenig später nochmal damit konfrontierte, nicht mehr so sicher war, was er da gesehen hat. Die kommende Phase in Überzahl nutzte der RK03 Berlin zu zwei erhöhten Versuchen und stellte damit den Führungswechsel zum 26:21 her. Die Leipziger schafften in der 51. Minute den Anschluss zum 26:24 per Straftritt von van Zyl. Die letzten 30 Minuten der Partie gehörten den Berlinern. Vier Versuche legten die Gastgeber den Sachsen bis zum Endstand von 50:24 noch ins Malfeld. Die von den Berlinern im Live-Ticker angesprochene Undiszipliniertheit und Hang zu „unnötigen Schlägereien“ ist eine Art und Weise einer versuchten Begründung mit deren Vereinsbrille. Die Schlussphase wurde beiderseits sehr hart geführt, was sich leider nicht in der Kartenverteilung widerspiegelt. Nicht ganz unbeteiligt an der Situation war leider abermals der Seitenrichter, der zwar fleißig auf alle Fehler der Leipziger hinwies, aber im Gegenzug bei Schlägen, Attacken in der Luft und sogar hämischen Provokationen seitens der Berliner seinen Arm lieber unten ließ. So blieben die Bemühungen und die großartige erste Halbzeit leider unbelohnt und die Gäste mussten ohne Punkte zurück in die Messestadt.

Im Anschluss an die Partie spielten noch die beiden Reserve-Teams gegeneinander. Die nun in gelb spielenden Leipziger hatten hierfür 20 Spieler zur Verfügung. Dabei mussten allerdings gerade in der Dreiviertelreihe einige Spieler auf ungewohnten Positionen auflaufen. In den ersten dreißig Minuten kamen die Gastgeber zu drei erhöhten Versuche, sowie einem Straftritt und zogen somit auf 24:0 davon, ehe Jens Paleit in der 37. Minute den Anschlussversuch zum 24:5-Halbzeitstand legen konnte. Die zweite Hälfte glich eigentlich der ersten Halbzeit. Der RK03 lag in dieser Hälfte gleich viermal im Malfeld und besorgte somit den Endstand zum 50:5 für die Berliner. Besonders erwähnenswert ist hier das Debut von Marcel Böhme. Marcel ist eigentlich Ringer und das auf sehr hohem Niveau. Der FSJler des RCL wollte aber unbedingt auch mal das Rugby-Spiel ausprobieren und wird, gerade durch seine krachenden Tacklings, seinen Gegenspielern im Gedächtnis geblieben sein.

Die zweite Mannschaft hat sich leider auf dem Scoreboard unter Wert verkauft. So weit, wie es den Anschein hat, waren wir gar nicht weg.“ resümierte Coach Kuntze. „Unter dem Strich kann man zwar mit den Leistungen beider Teams zufrieden sein, aber leider hat es heute auf der Punktetafel nicht zusammen gepasst. Für die erste Mannschaft werden wir wie immer das Video anschauen. Dabei werden wir unsere Fehler genauestens analysieren und auch unser subjektives Empfinden vom Verlauf der zweiten Hälfte nochmal untersuchen.“ so Kuntze weiter. Kommendes Wochenende ist erst einmal spielfrei für beide Teams. Danach kommt es am 22.10. zum Heimspiel der zweiten Mannschaft gegen Stahl Brandenburg und am 23.10. zum Heimspiel der ersten Mannschaft gegen den Berliner Rugby Club.

RCL I: 1 Bernhardt, 2 Kilian, 3 Scholz, 4 Wochatz, 5 Hofmann, 6 Potgieter, 7 Leutenecker, 8 Förtsch ©, 9 Tait, 10 Beck, 11 Alrebdawi, 12 Banani, 13 van Zyl, 14 Heine, T., 15 Remky, 16 Preiss, 17 Meneses, 18 Grande, 19 Paleit, 20 Böhme, J., 21 Fernandez, 22 Wadewitz

RCL II: 1 Preiss, 2 Mehnert, 3 de Decker, 4 von Lienen, 5 Damm ©, 6 Strunk, 7 Paleit, 8 Soremski, 9 Fernandez, 10 Heine, F., 11 Wittig, 12 Böhme, J., 13 Wadewitz, 14 Pottier, 15 Stickler, 16 Heiter, 17 Böhme, M., 18 Grande, 19 Raeder, 20 Kuhnert