Erneute Niederlage für das Bundesliga-Team, Zweite mit Foto-Finish

17 Sep.
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Zum Doppelheimspieltag in Leipzig-Stahmeln empfing zuerst die Bundesliga-Vertretung die Sportfreunde von Germania List. In der vergangenen Saison war das Heimspiel mit einer 25:28 Niederlage noch eine knappe Angelegenheit, so dass man sich, auch wegen der deutlichen Niederlage gegen Hannover 78 vor zwei Wochen, durchaus zutraute das Spiel erneut eng zu gestalten. Doch schon vor der Partie zeigten sich einige Verletzungsbedingte Absagen, aber dennoch konnte Coach Kuntze 22 Mann für dieses Spiel nominieren.

Die Sachsen starteten furios in die Partie. Nach nur fünf gespielten Minuten konnte Lex Botha zu einem seiner schnellen Läufe starten und verblüffte die ganze Hintermannschaft von Germania List. Die Erhöhung verfehlte ihr Ziel und es stand 5:0. Leider ließ die Antwort der Niedersachsen nicht allzu lange auf sich warten. Während einer starken Druckphase der Germanen wusste sich Michael Vaaiga nur mit einem High-Tackle zu helfen. Der Unparteiische entschied auf Strafversuch und zückte den gelben Karton für Vaaiga und somit ging es erst einmal in Unterzahl weiter. Die Hannoveraner nutzen die Überzahl und schraubten das Ergebnis einem Versuch auf 5:12 in die Höhe. Bis zur dreißigsten Minute sahen die knapp 250 Zuschauer ein durchaus ausgeglichenes Spiel. Die Leipziger kämpften sich immer wieder in die gegnerische 22m-Zone vor, doch dort verloren sie den Ball wegen zu hektischem Spiel oder anderen Undiszipliniertheiten. Nach dieser Phase verloren die Sachsen immer mehr den Zugriff auf das Spiel und die Gäste nutzen die entstehenden Räume auf außen geschickt aus und sorgten für große Raumgewinne mit ihrer schnellen und präzise agierenden Hintermannschaft. Besonders die Nationalspieler Daniel Koch und Jarrod Saul stachen bei den Gästen hervor. So kam Germania List zu zwei weiteren Versuchen und baute die Führung bis zur Halbzeit auf 5:29 aus.

Kuntze forderte seine Männer zu mehr Geduld im Ballbesitz auf. Man müsse sich die Räume erst erarbeiten, bevor man sie überhaupt nutzen kann. Die Leistung bis zur Halbzeit war in jedem Falle wesentlich besser als gegen das andere Hannover Pendant vor zwei Wochen. Nach Wiederanpfiff jedoch dauerte es keine 3 Minuten bis die Lister erneut Überzahl kreiert hatten und zum Versuch einliefen. Danach bauten sich die Sachsen noch einmal aus, aber das Zurückkämpfen ins Spiel forderte seinen Tribut und dies leider nicht zu knapp. Der große Knackpunkt im Spiel setzte ein als in der 54. Minute mit Botha, Beck und Moloi drei Schlüsselspieler das Spiel verletzt verlassen mussten. Nach ein paar taktischen Wechseln mussten dann noch Remky (Schlüsselbeinbruch – gute Besserung), Paleit und Wadewitz verletzt vom Feld, so dass die letzten 20 Minuten in Unterzahl absolviert werden mussten. Das hieß noch mehr Raum für die Gäste und eine völlig neu zusammengewürfelte Hintermannschaft. Germania zeigte keine Gnade und punktete fast nach Belieben. Am Ende stand es 5:69 für Germania List.

„Ich bin mit unserer Leistung zufriedener als noch vor zwei Wochen. Bis zur Halbzeit haben wir gut mitgehalten, aber unsere Möglichkeiten zu punkten nicht genutzt. Das bei dem Verletzungspech und den vielen Umstellungen es gegen einen solch hochklassigen Gegner extrem schwer ist, war klar.“ fasste Kuntze die Partie zusammen. Man-of-the-Match wurde Hannes Lindenberg, der bei seinem Startdebüt eine sehr gute Leistung zeigte.

Im Anschluss spielte die zweite Mannschaft des RC Leipzig gegen den SC Siemensstadt. Auch die zweite Mannschaft trat etwas ersatzgeschwächt an, konnte aber dennoch 19 Mann auf das Protokoll bringen. Wie schon vor zwei Wochen hat sich auch diesmal die zweite Mannschaft vorgenommen die Ehre hochzuhalten und als Sieger vom Platz zu gehen. Schon zu Beginn zeigte sich eine klare Dominanz der Leipziger Dreiviertelreihe, die mit ihrer ganzen Geschwindigkeit kaum durch den Gegner zu bremsen war. Georg Stickler legte nach 15 Minuten den ersten Versuch für den RCL. Johannes Böhme sorgte mit dem zweiten Versuch für noch mehr Punkte auf dem Scoreboard und auch die Erhöhung von Franz Heine saß diesmal. Mit einer 12:0-Führuing schlichen sich auch erste Unkonzentriertheiten ein. Heine konnte froh sein, nach einem Tip-Tackle keinen Karton gesehen zu haben. In der Folge konnten die Gäste von Siemensstadt nach weiteren Straftritten zum erhöhten Anschlußversuch einlaufen und das Ergebnis auf 12:7 verkürzen. Die Sachsen antworteten schnell und schafften vor dem Halbzeitpfiff die Führung nach einem Versuch von Sven Spangenberg auf 17:7 auszubauen.

Kuntze musste in der Halbzeit nicht viel sagen. Die Jungs sollten einfach so weitermachen und sauber runterspielen. Allerdings klappte dies weniger gut. In Durchgang zwei ließen die Kräfte doch deutlich nach und die Sachsen ließen sich auf das Sturmspiel der Hauptstädter ein. So kam es, dass die Gäste bis kurz vor dem Schlusspfiff mit zwei Versuchen den 17:17-Ausgleich erzielten und der Sieg fast verschenkt wurde. Mit gehörig Wut im Bauch liefen die Leipziger nochmal auf das gegnerische Malfeld an und wurden in der letzten Aktion mit einem aussichtsreich gelegenen Straftritt belohnt. Sven Spangenberg zeigte keine Nerven und verwandelte sicher zum 20:17 Endstand. Mit dem Jubel über den gelungenen Kick ertönte auch der Abpfiff.

In diesem Spiel wollte Coach Kuntze keinen Man-of-the-Match küren, da er mit dem großen Kampf aller Spieler sehr zufrieden war. Dennoch gab es ein paar Highlights im Spiel. Zum einen war da das Startdebüt von Markus Richter und Shaun Brentnall, die beide eine sehr gute Leistung zeigten. Und zum anderen war es RCL-Veteran Jan Karrasch der während seiner 10-Minuten Strafe auf der Strafbank das Kind vom Schiedsrichter wickelte. Das ist eben auch Rugby. Kommende Woche muss die erste Mannschaft im Pokal auswärts beim RC Unterföhring antreten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Verletzungen des heutigen Tages bis dahin zumindest teilweise ausheilen können.

RCL I: 1 Meneses, 2 Paleit, 3 Moloi, 4 Wochatz, 5 Hofmann, 6 Leutenecker, 7 Vuillequez, 8 Förtsch ©, 9 Wadewitz, 10 Beck, 11 alrebdawi, 12 Botha, 13 Vaaiga, 14 Lindenberg, 15 Remky, 16 Bernhardt, 17 Preiss, 18 Woicke, 19 Strunk, 20 Kaufmann, 21 Spangenberg, 22 Böhme

RCL II: 1 Bernhardt, 2 Preiss, 3 Woicke, 4 Damm ©, 5 von Lienen, 6 Brentnall, 7 Richter, 8 Strunk, 9 Pottier, 10 Heine, 11 Fuchs, 12 Spangenberg, 13 Böhme, 14 Günther, 15 Stickler, 16 de Decker, 17 Karrasch, 18 Heiter, 19 Flynn