Bonuspunktsieg zur Anbau-Eröffnung

12 Sep.
0

Nicht nur die Rundballer aus der Messestadt riefen zum ersten Heimspiel der neuen Saison ins eigene Geläuf, sondern auch die Leipziger Rugby-Spieler aus Leipzig-Stahmeln wollten ihren Zuschauern endlich wieder Bundesliga-Rugby zu Hause präsentieren. Nach der Auftaktniederlage am vergangenen Samstag gegen den Hamburger RC, waren die Rugger des RC Leipzig auf Wiedergutmachung aus. Wie schon vergangene Woche zeigte sich Leipzigs Kader voll bestückt mit 22 Mann. Lediglich zwei Positionsveränderungen zum HRC-Spiel mussten vorgenommen werden.

Bei strahlendem Sonnenschein und etwa 30 Grad im Schatten eröffnete Schiri Wilhelm die Partie. Die ersten Minuten waren geprägt von vielen Kicks , in denen sich die Hintermannschaftsspieler noch neutralisierten. Nach 10 Minuten erhielten die Leipziger einen Straftritt an der 10m-Linie, welchen Gedrängehalb Kelsey Tait schnell ausführte. Leipzigs Stürmer sorgten für schnellen Raumgewinn, welchen Eckdreiviertel Johannes Böhme per Hechtsprung ins Malfeld zum ersten Versuch vollendete. Die Erhöhung von Tait weit außen war erfolgreich und es stand 7:0 für den RCL. Die Kiezrugger schienen durch den frühen Rückstand wachgerüttelt und drängten ihrerseits mit einigen schönen Stürmerphasen in Richtung Leipziger Malfeld. Gerade noch rechtzeitig erinnerte sich die Verteidigungslinie der Sachsen, dass es doch immer die bessere Idee ist, nach vorne zu verteidigen und drängten die Hamburger wieder zurück. Einen Kick der Hamburger tief in das Leipziger Spielfeld nutzten die Blau-Gelben zum Konterangriff, eingeleitet durch den erneut wachsamen Johannes Böhme. Tait erkannte die sich vor ihm auftuende große Lücke auf der kurzen Seite und setzte zum Sprint an. Nach 70m erreichte er die Malfeld-Linie und baute die Führung per Versuch zum 12:0 aus. Leipzig übte weiter Druck auf das Malfeld der Gäste aus doch weitere Punkte konnten vorerst nicht erzielt werden. Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste Christian Woicke den Platz verletzungsbedingt verlassen und wurde von Cedric de Decker ersetzt. Die Hamburger nutzten die vorrübergehende Neuordnung der Sachsen und verkürzten per erhöhten Versuch zum 12:7. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gelang den Leipzigern noch ein Straftritt durch Kelsey Tait zum Halbzeitstand von 15:7.

Nach dem Halbzeitpfiff kamen die Gäste zunächst besser in die Partie und nutzen clever die sich auftuenden Räume. Die Sachsen brachten nun nach und nach frische Kräfte, denn bei den heißen Temperaturen machten sich früh Abnutzungserscheinungen bemerkbar. In der 53. Minute nutzte Kapitän Benno Förtsch die Gunst der Stunde, als er nach einem Phasenspiel im gegnerischen 22m-Raum, die schlecht positionierten hanseatischen Verteidiger erblickte und sich zwischen Ihnen zu Versuch Nummer Drei durchtankte. Beim Stand von 20:7 musste er aber nach dieser Aktion ebenfalls leicht angeschlagen den Platz verlassen. Die Leipziger wechselten munter weiter und brachten mit Kaufmann und Meneses zwei neue Kräfte. Die Leipziger drückten weiter auf die Verteidigungslinie der Hamburger, verloren aber immer wieder durch leichte Fehler den Ballbesitz und wurden in der Folge weit zurückgedrängt. Fast von der eigenen Mallinie aus gelang dann der Befreiungsschlag. Durch einen tiefen Kick der Gäste, waren die Leipziger schlecht aufgestellt. Der Ball konnte zunächst noch gesichert werden, aber auch die Braun-Weißen waren noch nicht vollends aufgerückt. Gerdängehalb Tait erkannte blitzschnell die offenen Räume und tanzte durch die noch aufrückenden Spieler von St. Pauli einfach durch und besorgte mit dem vierten Versuch und einer Erhöhung für den 27:7 Zwischenstand und den erreichten Offensivbonuspunkt. Fast im Umkehrschluss kamen die Gäste mit einem weiteren Versuch noch einmal auf 27:12 heran, aber die Akkus waren wohl auf beiden Seiten leer, denn in der Schlussphase gelang beiden Teams keine weiteren Punkte mehr.

Betreuergespann Henry Bernhardt und Sven Paukstat zeigten sich nach Abpfiff zufrieden: „Es war eine deutliche Steigerung im Vergleich zu vergangener Woche. Wir waren aggressiver am Ball und sauberer in den Standards. Mit dem Sieg haben wir einen krassen Fehlstart vermieden und gehen gut aufgestellt in die nächsten Partien, in denen wir eher der Außenseiter sein werden.“ Gleich zwei Spieler wurden zu den Men-of-the-Match gekürt. Einerseits war Kelsey Tait nicht nur mit seinen 17 Punkten in Form von zwei Versuchen und sieben Kickpunkten fleißigster Punktesammler, sondern auch Antriebsmotor des schnellen Leipziger Angriffsspiels. Der Zweite im Bunde war Außendreiviertel Johannes Böhme, welcher vor allem in der ersten Halbzeit, durch viele richtige Entscheidungen Räume kreiert und zwei Versuche vorbereitet hat, von denen er einen sogar selbst abschließen konnte. Am kommenden Sonntag geht es für die Leipziger zu den Hannoveranern von Germania List. Ankick ist um 15 Uhr.

RCL: 1 Preiss, 2 Ohlenburg, 3 Woicke, 4 Wochatz, 5 Grande, 6 Hoffmann, 7 Leutenecker, 8 Förtsch ©, 9 Tait, 10 Beck, 11 Alrebdawi, 12 Remky, 13 Jürroch, 14 Böhme, 15 Banani, 16 Meneses, 17 de Decker, 18 Khouri, 19 Paleit, 20 Kaufmann, 21 Wadewitz, 22 Ghaznavi