Bereits nach dem ersten Spieltag bahnte sich ein richtungsweisendes Duell gegen Hannover 78 in Leipzig-Stahmeln an, den Favoriten auf den Staffelsieg in der 1. Bundesliga Nord. Die Vorzeichen standen recht gemischt: Mit Außen Mahmoud Alrebdawi und Prop Shaun Brentnall fehlten zwei Säulen des Leipziger Siegs von vergangener Woche. Auch Michael Vaaiga und Ruvan Olivier sind seit der Deutschen Meisterschaft im 7er Rugby noch verletzt. Umso erfreulicher stimmte die Rückkehr von Routinier Hannes Lindenberg, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Coach Andreas Kuntze musste also das Team etwas umstellen.

Nichtsdestotrotz waren die Leipziger Akteure hochmotiviert an diesem Tag mehr als nur einen guten Eindruck zu hinterlassen. Direkt vom Anpfiff an übten sie Druck auf die Niedersachsen aus und konnten nach vier Minuten nach einem Versuch von Verbinder Yafele in Führung gehen. Die Antwort der Hannoveraner erfolgte stehenden Fußes und sie konnten nur zwei Minuten später zum 7:7 ausgleichen. Nach dem intensiven Beginn folgte eine etwas ruhigere Phase, in der keine Mannschaft das Geschehen wirklich diktieren konnte. Nach kleinen aber folgenreichen Fehlern und Ungenauigkeiten, die auch auf das sehr intensive und körperliche Spiel zurückzuführen waren, konnten die Leipziger bis Halbzeit nichts zählbares mehr auf die Anzeigetafel bringen, vor allem, weil die Kicks so gar nicht klappen wollten. Die Hannoveraner nutzten diese kleinen unglücklichen Situationen aus und konnten mit drei weiteren Versuchen mit 07:26 in die Pause gehen.

Coach Kuntze entschied sich für eine laute Halbzeitansprache. Zu viele leichtfertige Fehler hatten seine Mannen verteilt und somit die Gäste immer wieder aussichtsreich ins Spiel gebracht. Schlechte Standards und leichtsinnige Fehler im offenen Spiel haben die Gastgeber viele Bälle gekostet. Ohne diese Geschenke würde das Ergebnis zur Halbzeitpause anders aussehen. Im zweiten Durchgang zeigten sich die Sachsen auch deutlich verbessert. Früh konnten sie den Rückstand durch einen Versuch auf 12:26 verringern. Danach gestaltete sich die Partie als sehr offen. Keine der beiden Seiten konnte wirklich Oberhand gewinnen. Die Leipziger Gastgeber investierten viel, zu Gunsten eines weiteren Versuches in der 56. Minute. Das Spiel gewann mehr und mehr an kämpferischen Wert, und die Nickligkeiten nahmen zu. In der 65. Minute verfehlte ein Straftritt des RCL sein Ziel und aufgrund des knappen Zwischenstands wurde die Partie immer emotionaler geführt. Die Sachsen rannten mehr und mehr an, bis die Herzen der heimischen Fans in der 73. Minute durch einen Versuch der Niedersachsen gebrochen wurden. Der Stand von 17:31 entsprach auch gleich dem Endresultat. Coach Kuntze meinte nach dem Spiel: „Schade, dass wir heute ohne Punkte aus der Partie herausgehen. Ein oder zwei Bonuspunkte wären durchaus drin gewesen und mit ein bisschen Glück hätten wir das Spiel auch zu unseren Gunsten entscheiden können. Es ist erfreulich zu sehen, dass wir gegen den Staffelfavoriten so lange sehr gut mitgespielt haben. Da keimen Hoffnungen für die weiteren Spiele der Saison auf.“ so Kuntze weiter. Die Pause kommt den Sachsen auch angesichts der erlittenen Blessuren erstmal entgegen. Das nächste Spiel steigt daheim gegen den Berliner RC am 22.9. um 15 Uhr. Der RCL wird an diesem Tag auch sein 15-jähriges Bestehen feiern und ein großes Rahmenprogramm bieten.