Mit zehn Spielerinnen reiste der RC Leipzig zum Regionalligaturnier nach Berlin. Dies ist, nach der durch Spielermangel begründeten Nichtteilnahme des letzten Spieltages der Regionalliga Ost und dem leider endgültig vollzogenen Rückzug der Spielgemeinschaft MDR aus der Damenbundesliga Nord, eine sehr positive Nachricht.
Da durch Verletzungen, Schwangerschaften und arbeitsbedingte Umzüge der Kader der Leipziger deutlich geschrumpft ist, freut es umso mehr, dass gleich drei motivierte Neulinge ihren Rugbyeinstand feierten. Mit Theresa, Anna und Nadine ist die Mannschaft endlich wieder etwas gewachsen und da die drei sich in einer sehr guten Form präsentierten, ist dies nicht nur eine quantitative Verstärkung. Theresa und Anna traten in große Fußstapfen und sollten auf den Schlüsselpositionen Gedrängehalb und Hakler ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Diese Positionen werden sonst von den verletzten Routiniers Leni und Kerstin besetzt. Anna brachte die von Theresa sicher gehakelten Bälle mit guten Pässen in die Hintermannschaft des RCL. Beide machten einen guten Job auf ihren Positionen und werden in der nächsten Zeit noch an Sicherheit im Spiel mit dem Ei gewinnen. Auf der Außenposition konnte Nadine ihre enorme Schnelligkeit unter Beweis stellen. Sie krönte dies mit ihrem ersten Versuch im ersten Turnier nach einem starken Sidestep und einem Solo über 50m. Auch ihre hervorragenden Defensivqualitäten konnte man in krachenden Tacklings bewundern. Leider musste sie sich einem Bluterguss am Schienbein geschlagen geben und setzte nach dem zweiten Spiel aus.
Mannschaftskapitänin Kristin führte ihr Team, im ersten Spiel gegen den BSV 92 aufs Feld. Dabei war leider schon klar, dass es heute wohl nicht um die großen Punkte im Turnier gehen wird. Das Niveau der Regionalliga ist insgesamt gestiegen, auch wenn fast alle Vereine mit sinkenden Spielerinnenzahlen zu kämpfen haben. Nach einem durchwachsenen ersten Spiel mit vielen Einzelaktionen und einer sehr löchrigen Verteidigungslinie – welche sich leider während des Turniers nur bedingt besserte – war das ernüchternde Resultat 0:32 für den BSV. Im zweiten Spiel ging es gegen die hochmotivierte und überraschend starke Spielgemeinschaft Dresden-Jena. Schnell stand es 17:0 gegen den RCL bis die Mannschaft erwachte. Nach einem schönen und direkt gefangenen Überkick konnte Claudia ins Malfeld der SG einlaufen. Leider konnte in der verbleibenden Zeit nur noch eine Ergebniskorrektur betrieben werden. Endstand 10:22 für die SG (Versuche: Claudia, Nadine). Im letzten Spiel mussten die Leipzigerinnen Herz beweisen und gegen den favorisierten Vorjahresmeister – um die Leipzigerin Bettina Augner – SSV Erfurt Oaks antreten. Ergebnis war ein bitteres 5: 46, aber immerhin mit einem wohl verdienten Ehrenversuch durch eine durchbruchsstarke Regina.
In der bevorstehenden Winterpause haben die Damen des RCL nun eine Menge zu tun, um den Anschluss an die Ligakonkurrenz wieder herzustellen. Aber mit den neuen Mitstreitern, weniger Verletzungssorgen und einer guten Portion Fleiß, Ehrgeiz und Spaß am Spiel sollte dies zu schaffen sein.