RC Berlin Grizzlies – RC Leipzig, 05.05.2018

07 Mai
0

Bei wunderbarem Wetter gelang dem Rugby-Club Leipzig ein unglaublich wichtiger und dramatischer 20-19 Auswärtssieg gegen die Grizzlies aus Berlin. Der Kampf um den Relegationsplatz ist somit bis zum letzten Spieltag offen.
Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Leipzigern. Durch resolute Verteidigungsarbeit wurden die Grizzlies immer wieder zu Vorbällen oder Regelverstößen an den Rucks getrieben. Daraus schlugen die Leipziger Kapital, brachten sich in gute Feldposition und nach einem Gedränge in der Berliner 22 legte Engelbrecht in seiner unnachahmlichen Art zum Versuch in der Ecke ab. Kurz darauf schüttelte Botha gleich mehrere Verteidiger ab, übersah allerdings die schlecht sichtbare gelbe Mallinie und legte den Ball hinter der weißen Auslinie ab. Diese äußerst unglückliche Aktion machte er aber nur wenige Minuten später wett, als er nach starkem Durchbruch den Ball zu Engelbrecht poppte und dieser erneut in der gleichen Ecke zum Versuch einlief. Damit war auch der Halbzeitstand hergestellt: 10:00 aus Leipziger Sicht.
Wie schon in den letzten Minuten vor der Halbzeit verloren sich die Leipziger auch zu Beginn der zweiten Halbzeit vermehrt in Einzelaktionen. Dadurch brachten sie sich immer wieder in kritische Situationen in der eigenen 22 oder gaben den Ball in aussichtsreicher Position her. Die Grizzlies spielten kontrolliert und schnürten die Leipziger in der eigenen 22 ein. Bärenstarke Verteidigung verhinderte lange Zeit ein Berliner Erfolgserlebnis, doch irgendwann hielt die Verteidigung dieser Belagerung nicht mehr stand und die Grizzlies liefen unter den Stangen ein und verkürzten auf 07:10. Im direkten Gegenzug legte dann Botha den Ball mittig ab. Die Erhöhung wurde erneut verpasst und die Grizzlies waren weiterhin in Reichweite. Und so sollte es auch kommen: ein Hintermannschaftsversuch nach einer Überzahlsituation und ein Stürmerversuch nach Phasenspiel brachten die Grizzlies fünf Minuten vor Schluss mit 19:15 in Führung. Beiden Versuchen gingen individuelle Fehler und Unkonzentriertheiten der Leipziger voraus, die sie vorher über eine Stunde erfolgreich vermieden hatten.
Zuerst sah es nicht nach einem Comeback des RCL aus. An der eigenen 22 wurde ein Boxkick Engelbrechts geblockt und die Grizzlies hatten den Jubelschrei schon auf den Lippen. Doch der Chaser bekam den Ball erst nach der Mallinie zu fassen und es gab einen 22-Dropout für Leipzig. Was nun folgte, dürfte in die Annalen des Vereins eingehen: Ein Dropkick über die gesamte breite des Feldes erreichte Wochatz kurz vor der eigenen 22. Nach einem dynamischen Lauf spielte dieser einen starken Offload auf Alrebdawi, der weitere wichtige Meter machte. Auf diesem 60 Meter Raumgewinn bauten die Leipziger einige Phasen auf und provozierten einen Strafkick. Die daraus resultierende Gasse mit starkem Maul schien schon fast zum Versuch zu reichen, doch dann poppte der Ball aus der Mitte des Mauls heraus. Engelbrecht war am gedankenschnellsten, passt schnell raus und nachdem einmal fast jeder Spieler der Hintermannschaft den Ball in der Hand hatte, lief Alrebdawi in der Ecke zum vielumjubelten 20:19 ein, wonach das Spiel nicht mehr angepfiffen wurde.
Am letzten Spieltag werden die Leipziger im Fernduell mit Odin/Döhren und den Grizzlies um den Relegationsplatz oder gar den sicheren Ligaverbleib spielen. Dafür müssen am 12.05. zu Hause gegen den RK 03 Berlin zwingend Punkte her.