Hamburger RC – RC Leipzig, 21.4.2018

27 April
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Bei prächtigem Rugbywetter verlor der RC Leipzig am vergangenen Samstag gegen den Hamburger RC in einem dramatischen, emotional aufgeladenen und vom Schiedsrichtergespann in denkwürdigem Ausmaße geprägten Spiel 31:17 und vermochte es nicht, wichtige Punkte für den Abstiegskampf mit nach Hause zu nehmen.

Bis an die Haarspitzen motiviert gingen beide Teams ins Spiel und schenkten sich nichts. Nach fünf Minuten konnte der HRC eine Überzahlsituation auf Außen nutzen und erspielte sich die ersten fünf Punkte. Der über weite Strecken souverän kickende Hamburger erhöhte von der Außenlinie und es Stand 7:0. Nur wenige Zeigerumdrehungen später folgte dann ein wirklicher Tiefschlag für die Leipziger: Georgi Barabadze, in der Vorwoche noch Spieler des Spiels und eine enorm wichtige Stütze in der Verteidigung, sah nach einer Tätlichkeit die rote Karte bei noch 70 verbleibenden Spielminuten. Obwohl er dabei die Gesundheit eines Zahns verlor, soll nur er tätlich geworden sein. Diese Entscheidung hatte der Schiedsrichter nach langer Absprache mit seinen beiden Linienrichtern getroffen.
Trotz der Unterzahl schaffte der RCL es immer wieder in des Gegners 22, wo der Ball dann aber oft überhastet durch Vorbälle oder Regelverstöße im Angriff verloren wurde. Das Spiel wogte so hin und her und in der 20. Minute erhöhte der HRC durch einen Sturmversuch samt Erhöhung auf 14:0. Doch weiterhin steckte der RCL nicht auf und machte, trotz permanenten Unterzahlspiel, immer wieder viele Meter in Richtung Hamburger Malfeld. Vor allem der enorm stark aufspielende Lex Botha brach immer wieder durch die Hamburger Verteidigung. Das Quäntchen Glück fehlte jedoch lange und einmal mehr schwächten sich die Leipziger selbst: Alrebdawi sah nach einer gespielten halben Stunde die gelbe Karte und musste für zehn Minuten an die Seitenlinie. Doch selbst in doppelter Unterzahl bot der RCL dem HRC Paroli und in der 38. Minute legte Botha zum 5:14 Halbzeitstand in der Ecke ab. Auch der HRC bot ein sehr „herzhaftes“ Spiel, was leider von dem Schiedsrichtergespann nicht gewürdigt wurde, was die Emotionen auch nicht beruhigte.
Nach Wiederanpfiff erhöhte der HRC per Strafkick auf 17:5 und legte dann über die immer gefährlichen Pakete noch einen Versuch zum zwischenzeitlichen 24:5. Der scheinbar große Rückstand wurde durch zwei hervorragende Einzelaktionen von Engelbrecht und eine Erhöhung von van Zyl auf 17:24 verkürzt. Das Spielmacherpaar hielt den RCL im Spiel und die Mannschaft gab sich noch lange nicht verloren. In dieser kritischen Phase leistete sich der Hamburger Kicker dann den einzigen verpassten Kick und das Spiel ging maximal offen in die letzten zehn Minuten. Mit durchaus umstrittenen drei Karten binnen kurzer Zeit bremste das Schiedsrichtergespann die Schlussoffensive des RCL jedoch drastisch aus: Gelbe Karten für Botha und Moloi sowie eine rote Karte für van Zyl sicherten zumindest, dass Leipzig in der Kartenstatistik mit 5:0 souverän gewann. Die Spieler zahlten Tribut für das aufreibende Spiel und verloren sich in Unkonzentriertheiten. Dass der Schiedsrichter unter dem konstanten Zuspruch der Hamburger Linienrichter diese derart drakonisch und einseitig abstrafte, sorgte bei Spielern und Management für Verwunderung und Frust, zumal äußerst harte Aktionen unter den Augen, von zumindest, der Linienrichter nicht beachtet und geahndet wurden. Nur äußerst selten hatten sie ein spielerisch so ausgeglichenes Spiel bestritten oder gesehen, dass von beiden Teams stets an der Grenze des Erlaubten oder auch mal hinter dieser geführt wurde, bei dem das Kartenkonto und die verursachten Straftritte aber nur auf einer Seite derart in die Höhe schossen. Das machte natürlich einen fairen Wettkampf, schon bei dem daraus resultierenden Strafkickverhältnis schwer. Zu allem Unglück aber folgerichtig, aus Leipziger Sicht, legte der HRC mit der letzten Aktion und zwei drei Spielern mehr auf dem Feld auch noch den vierten Versuch und verwehrte den Leipzigern somit auch den Defensivbonuspunkt.
Nun gilt es, die Wunden zu lecken und den Blick auf das Spiel am 5.5. bei den Berliner Grizzlies zu richten. Einmal mehr wird dies ein absolutes Endspiel für den RCL werden.