RC Leipzig unterliegt im Kellerduell

25 März
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Letzter gegen Vorletzter hieß das Duell zum Rückrundenauftakt in der 1. Rugby-Bundesliga. Die Leipziger Rugger hatten im bisherigen Saisonverlauf nur einen Sieg am grünen Tisch erzielen können, waren aber bis in die Haarspitzen motiviert mit einem Sieg zum Vorletzten und heutigen Gegner, dem Berliner Rugby Club, aufschließen zu können. Dabei konnten die Sachsen auf eine gute Saisonvorbereitung und einem nahezu verletzungsfreien Kader bauen. Henry Bernhardt hatte die Winterpause über, aufgrund seines nun dritten Kreuzbandrisses, seine Spielerkarriere an den Nagel gehängt, verstärkt aber nun Coach Andreas Kuntze in einem neu formierten Trainerteam. Weitere Unterstützung erhielt der RCL von Gordon „Nugget“ Chiu, dem ehemaligen U18 Trainer Österreichs, der zu Besuch in Leipzig weilte.

Die in gelb spielenden Sachsen übten sofort Druck auf ihre Gäste aus der Bundeshauptstadt aus. Direkt nach dem Anpfiff setzten sich die Gastgeber in der 22m-Zone des BRC fest, welcher sich nur regelwidrig zu helfen wusste. Den fälligen Straftritt verwandelte Verbinder van Zyl sicher. Die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten, die mit ebenfalls einem Straftritt um 3:3 ausglichen. Unbeeindruckt spielten die Leipziger aber weiter und ließen ein ums andere Mal ihre Gefährlichkeit im Angriff aufblitzen. Nach 13 Spielminuten konnten die Leipziger zum ersten Mal nach einem schönen Spielzug mit ihrer Dreiviertelreihe in Person von Hannes Lindenberg zum Versuch einlaufen. Die Erhöhung von ganz außen misslang leider. Die Führung schien die Sachsen zu beflügeln, die die nächsten Minuten dominierten. In der 26. Minute bekamen die Berliner noch einen Straftritt mittig 30m vor dem Goal zugesprochen, den sie verwandelten, aber dennoch waren die Sachsen in dieser Phase spielbestimmend. Nur sechs Minuten später war es Reinhardt Engelbrecht der nach einem Gedränge durch die gegnerischen Abwehrreihen tänzelte und zum zweiten Leipziger Versuch einlief. Erneut war die Erhöhung weit außen und auch diesmal segelte der Ball am Ziel vorbei. Es stand nun 13:6. In der Folge agierten die Leipziger hektischer, wollten vielleicht zu viel. Ein Befreiungskick der Berliner landet bei den Leipziger Konterspielern, die wiederum angreifen wollen, aber deren ungenauer Pass von den aufrückenden Berlinern rausgefangen wird. Der Berliner Spieler ist auf und davon und legt mittig unterm Goal ab. Die Erhöhung ist reine Formsachen und der BRC gleicht somit aus. Mit dem Stand von 13:13 ging es auch in die Halbzeitpause.

Die Coaches ermahnten ihre Spieler den Gegner wieder mehr zu dominieren und über Ballbesitz das Spiel zu kontrollieren. Leider klappte dies im zweiten Durchgang nicht so gut. Einen weiteren Straftritt nutzen die Berliner sogar zur erstmaligen Führung in der Partie. Beide Seiten drängten auf eine Entscheidung mit mehreren guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Weitere Punkte waren aber keiner Mannschaft mehr gegönnt, so dass der gut leitende Schiedsrichter Teppler, das Spiel mit einem äußert knappen 16:13-Sieg für die Hauptstädter beendete.

„Das wir heute auch nach diesem Spiel auf dem letzten Tabellenplatz stehen, ist nicht das Resultat des heutigen Spiels, sondern der mageren Hinrunde.“ resümierte Coach Kuntze nach dem Spiel. „Heute haben wir eine sehr gute Partie unserer Mannschaft gesehen, die am Ende unglücklich verloren hat und sich leider nicht belohnen konnte.“ so Kuntze weiter. Für den Rugby Club Leipzig sind die kommenden Wochen nicht einfacher, sondern sehr viel schwerer geworden, aber aufgeben will man auch noch nicht. Als Man-of-the-Match wurde Marius Preiss gekürt, der sich im Gedränge gegen seine starken und erfahrenen Berliner Kontrahenten mehrmals auszeichnen konnte. Als nächstes müssen die Leipziger am 08.04. zum Auswärtsspiel bei Germania List antreten