Leipzig unterliegt SG Siemensstadt/Grizzlies 16:19

16 Okt.
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Am Samstag, den 12.10.2013 begann für den RC Leipzig die DRV-Pokalrunde auf dem heimischen Platz in der Stahmelner Str. 218. Gegner sollte die Spielgemeinschaft von SC Siemensstadt und den (semi)-professionell geführten Berlin Grizzlies sein. Die Berliner Spielgemeinschaft hat in der 2. Bundesliga Ost einen Durchmarsch auf Platz eins zelebriert und gilt als einer der Hauptkonkurrenten der Sachsen, wenn es um den Staffelsieg im DRV Pokal der 1. Bundesliga geht. Trainer Falk Müller verweilt im Moment zur Weiterbildung an der Sharks Academy in Südafrika und somit übernahm Kapitän Benno Förtsch zusätzlich die Rolle des Spielertrainers an diesem Tag.

Und das Spiel begann mit einem furios aufspielenden RC Leipzig: Nach einem Gedränge in der ersten Minute konnte Yves Kaufmann nach einer schönen Ballstaffete an der Ecke zum ersten Versuch des Tages eintauchen. Die Erhöhung verfehlte leider ihr Ziel und somit gingen die Gastgeber mit 5:0 in Führung. Leider war es auch in diesem Spiel so, dass Leipzig danach spielbestimmende Mannschaft war, das gegnerische Malfeld nahezu belagert hat, aber nichts Zählbares dabei raussprang. Ein Straftritt von Sven Spangenberg in der 24. Minute verfehlte sein Ziel. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam es dann zu einer kuriosen Situation, von der es an diesem Tag leider noch mehr geben sollte. 2 Spieler der Gäste wurden mit einer gelben Karte für 10 Minuten vom Platz gestellt. Die daraus resultierende Überzahl nutzen die Leipziger um mit Tyrone Parson nach einem Überkick zum 2. Versuch auf 10:0 zu erhöhen. Leipzig wollte aber noch mehr Kapital aus der numerischen Überlegenheit schlagen und agierte in der Folge zu hektisch, so dass die Spielgemeinschaft aus der Hauptstadt, nach einem Abstimmungsproblem in der Hintermannschaft noch vor dem Pausenpfiff auf 10:5 verkürzen konnte.

Kapitän Benno Förtsch nutzte die Halbzeitansprache um sein Team weiter einzuschwören. Die Messestädter waren die deutlich bessere Mannschaft und wenn man konzentriert weiterspielt, sollten auch weitere Punkte fallen. Direkt mit dem Antritt der Gäste zu Halbzeit 2 begann das Spiel aber dem insgesamt überfordert agierenden Unparteiischen so langsam aus dem Ruder zu gleiten. Schon in der Luft wurde Patrice Khouri attackiert, was einen schweren Regelverstoß im Rugby darstellt und musste mit einer schweren Schulter-Verletzung ins Krankenhaus gebracht werden. Den Regelverstoß hatte er wohl noch gesehen, den er entschied in dieser Situation auf Straftritt für den RCL. Seine Karten beließ der Schiedsrichter allerdings lieber in der Tasche und motivierte somit die Gäste in der Folge zu weiteren unsauberen, gefährlichen und leider auch ungeahndeten Aktionen. Die Gäste gewannen so mehr Spielanteile und konnten in der 53. Minute mit einem erhöhten Versuch mit 10:12 die Führung übernehmen. Leipzig kam zwar mit 2 Straftritten zurück und erkämpfte damit eine 16:12 Führung, doch der Hauptdarsteller zu diesem Zeitpunkt war erneut der Schiedsrichter. Nach einem Überkick von Tobias Heine wurde er im Nachsetzen zum Ball vor dem Malfeld mit einer „elfmeterwürdigen Fussball-Grätsche“ von den Beinen geholt, was den Unparteiischen genauso unbeeindruckt ließ, wie ein Spear-Tackle an Hakler Chris Ohlenburg kurze Zeit später. Ohlenburg musste länger behandelt werden, konnte aber weitermachen. Er hat Glück gehabt, dass er bei dieser Aktion nicht schwerer verletzt wurde. Das Regelwerk sieht übrigens bei einem solchen Tackle eindeutig die rote Karte vor. Der Unparteiische bestrafte aber, wegen des nach dem brutalen Tackle entstandenen Handgemenges, lieber den Leipziger Tyrone Parson mit gelb und entschied auf Straftritt gegen den Gastgeber. Es kam, wie es kommen musste und die Gäste aus Berlin legten in der 75. Minute noch den entscheidenden Versuch und übernahmen nach der erfolgreichen Erhöhung mit 16:19 erneut die Führung, die sie bis zum Abpfiff nicht mehr hergaben.

Enttäuschung und Resignation sind wohl die treffendsten Worte, die die Gefühlswelt der Leipziger Mannschaft nach der Partie beschreiben. Es mag populistisch klingen, wenn im Spielbericht der verlierenden Mannschaft so viel über den Unparteiischen steht, aber selbst unter den Zuschauern gab es nach der Begegnung nur dieses eine Thema. Team-Manager Sven Paukstat zog folgendes Fazit: „Wir haben ein Spiel gegen einen hohen Favoriten im DRV-Pokal knapp verloren. Wir haben gut gekämpft, aber wir haben vor allem in der ersten Hälfte zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht. Zum Schiedsrichter darf sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Ich behalte meins für mich und kann nur sagen, dass wir mit „nur“ einer schweren Verletzung noch gut weggekommen sind.“ Dem schwer verletzten Spieler und Webmaster der Leipziger, Patrice Khouri, möchten wir an dieser Stelle noch die besten Genesungswünsche übermitteln. Leipzig behält nach diesem Spiel erst einmal mit 2 Punkten Vosprung die Tabellenführung, dicht gefolgt von der Spielgemeinschaft Siemensstadt/Grizzlies, die allerdings eine Partie weniger auf dem Konto haben. Nächsten Samstag muss der RC Leipzig zum Auswärtsspiel zu Bremen 1860.

Es spielten: Alex Scholz, Chris Ohlenburg, Henry Bernhardt, Patrice Khouri, Lars Wochatz, Sebastian Roczyn, Tyrone Parson, Benno Förtsch, Andreas Kuntze, Tobias Heine, Tom Jürroch, Sven Spangenberg, Chris Heine, Yves Kaufmann, Franz Beck, Tobias Hagemann, Stefan Gütling, Sven Kotzur, Daniel Hofmann, Tom Merten, Jonas Biel, Kevin Günther