Thriller-Spiel mit Last Minute Sieg

25 Sep.
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Zum ersten Heimspiel in der Regionalliga hatte die zweite Herrenmannschaft des Rugby Club Leipzig am Samstag die Berliner vom SC Siemensstadt zu Gast. Mit den Siemensstädtern hatte man keinen einfachen Gegner vor sich, beendeten sie doch die letzte Saison auf dem zweiten Tabellenplatz. Aufgrund von Verletzungen im Team und anderen Turnieren konnte der Leipziger Kader nicht aus dem Vollen schöpfen und nur mit 18 Mann aufwarten.

Die ersten zehn Minuten fanden die Männer von der Stahmelner Allee nur schwer ins Spiel. Schlechtes Tackling und fehlende Absprachen im Angriffsspiel sorgten für zahlreiche Ballverluste gleich zu Beginn des Spiels. Der Weckruf kam dann in Form von Kapitän Franz Heine der in der 10. Minute einen Straftritt zugesprochen bekam. Diesen setzte er zwar neben die Torstangen, dafür waren seine Teammitglieder jetzt wie wachgeküsst und fanden endlich ins Spiel herein.

Das ein Siemensstädter bei der Sicherheitseinweisung anscheinend nicht ganz wach war, zeigt eine gelbe Karte in der 12. Minute. Trotz mehrmaliger Aufforderung vom Unparteiischen Thilo Scheibe, den Mundschutz zu tragen, ignorierte das ein Berliner Spieler stur. Die Folge: zehn Minuten das Spiel von der Außenlinie verfolgen und der SC stand temporär nur noch mit 14 Mann auf dem Feld.

Die zahlenmäßige Überlegenheit konnte Leipzig aber nicht zur Chancenverwertung nutzen. Mehrere Male schafften sie es zur gegnerischen 22 und wurden von einer harten Verteidigung wieder zurückgedrängt. In der 25. Minute, und mittlerweile wieder vollständig, trat Siemensstadt zum Straftritt an, der jedoch auch vorbeigeht.

Zur Pause steht es 0:0 und beide Mannschaften sind mit dem Ergebnis unzufrieden, ein Versuch liegt auf beiden Seiten in der Luft. Die Motivationsansprache von Co-Trainer Henry Bernhardt und Kapitän Franz Heine in der Pause scheint gefruchtet zu haben. Der RCL findet immer mehr zu seinem Spiel. Die Stürmer behaupten sich und gewinnen 95 % der Gedränge in Angriff und Verteidigung. Davon sind selbst die Spieler überrascht, die zum ersten Mal in dieser Konstellation gespielt haben, aber so harmonisch zusammenarbeiten, als hätten sie es schon immer getan.

Diese Dominanz zu verwerten gelingt aber kaum, die Leipziger machen es sich selbst schwer. Zahlreiche Ballverluste und fehlende Unterstützung in Kontaktsituationen führen dazu, dass es der Rugbyball nicht über die Mallinie schafft. Beide Mannschaften machen in den letzten 10 Minuten noch einmal Druck und Siemensstadt fängt an besser zu spielen, kommt aber ebenfalls nicht zum Versuch. Kurz vor Schluss steht es immer noch 0:0.

In der 79. Spielminute erhält Leipzig einen Straftritt. Kapitän Franz Heine fasst sich ein Herz und donnert das Ei genau in die Mitte der Torstangen und holt die ersten drei Punkte des Spiels für die Messestädter. Nun heißt es clever spielen und die hauchdünne Führung mit allen Mitteln in den letzten zwei Spielminuten zu verteidigen. Siemensstadt warf noch einmal alles nach vorne, konnte den Rückstand aber nicht aufholen. Als Schiedsrichter Scheibe die RCLer endlich mit dem Schlusspfiff erlöste war der Jubel bei Fans, Spielern und Trainern groß. Die 2. Mannschaft holt somit vier wichtige Tabellenpunkte in der Regionalliga in einem bis zur letzten Minute fesselnden Spiel. Spannend wird es auch am kommenden Wochenende, wenn die erste Mannschaft ihr zweites Bundesliga-Heimspiel gegen die Tabellen Zweiten, Hannover 78, bestreiten wird. Ankick ist am 1.10. um 15 Uhr, der Eintritt ist frei.

Aufstellung: 1 Heiter, 2 Mehnert, 3 Meneses, 4 von Lienen, 5 Peters, 6 Strunk, 7 Hölzel, 8 Paleit, 9 Fernandez, 10 Heine, 11 Raeder, 12 Günther, 13 Neubacher, 14 Pottier, 15 Stickler, 16 Ohlenburg, 17 Störmer, 18 Krane