Gute Leistung aber keine Punkte, Zweite kassiert deftige Niederlage

22 Okt.
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Beide Mannschaften waren am Samstag zum „Big Rugby Day“ in Berlin, um gegen die jeweiligen Vertretungen des RK03 Berlin, in Bundes- und Regionalliga anzutreten. Trotz leichter Entspannungen im Leipziger Lazarett mussten dennoch viele Spieler an diesem Wochenende passen. Leipzig konnte zwar für die Partie 21 Spieler in der ersten Mannschaft in die Aufstellung nehmen, darunter Rückkehrer Patrick Vuillequez und Joshua Leutenecker, was aber leider die zweite Mannschaft schwächte.

Zu Beginn der Bundesligabegegnung übten die Sachsen sofort Druck auf ihren Gegner aus und befanden sich nur wenige Minuten nach Anpfiff, mit einer Gasse, kurz vorm gegnerischen Malfeld wieder. Im Sturm herrschte wieder mehr Biss und Mthunzi Moloi ließ die Anhänger der Blau-Gelben lautstark jubeln, als er sich nach einem Paket zum Versuch ins Malfeld wuchtete. Der am heutigen Tag stark aufspielende Schluss Franz Heine war ebenso exzellent aufgelegt und verwandelte die Erhöhung von weit außen. Mit der 7:0 Führung kam auch die so lange vermisste Sicherheit wieder ins Leipziger Spiel. Nach vorne wurde geduldiger gespielt und auch in Sachen Kreativität lief mehr zusammen. Aber auch die Berliner agierten nun mit Wut im Bauch und zogen mit ihren schweren Stürmern ihr schnelles Angriffsspiel auf, das ihnen den Ausgleich durch Versuch und Erhöhung einbrachte. Für die kommende Viertelstunde neutralisierte sich das Spiel zwischen beiden 10m-Linien, ehe die Berliner erneut, diesmal bedingt durch eine Unachtsamkeit, zum Versuch einlaufen konnten. Die Erhöhung war gut und es stand 14:7 für die Gastgeber. Die Leipziger Verteidigung stand gut und so benötigten die Berliner eine Unterzahlphase der Leipziger, nach gelber Karte für Divan Vorster, um mit einem in aussichtsreicher Position liegenden Straftritt den Pausenstand von 17:7 herzustellen.

Coach Andreas Kuntze forderte seine Spieler auf weiter beherzt anzugreifen, auch wenn sich dadurch möglicherweise Kontermöglichkeiten für den Gegner ergeben. Der Rückstand betrug nur zehn Punkte und hier war mehr drin. Leipzig musste verletzungsbedingt das Team umstellen, ging aber trotzdem hellwach in der zweiten Hälfte. Die daraus bedingten anfänglichen Abstimmungsprobleme nutzte RK03konsequent aus und baute die Führung zunächst auf 24:07 aus. Die Leipziger erhöhten wieder deutlich die „Schlagzahl“ was zu dem sehr schönen Anschlussversuch durch Lex Botha führte. Auch die daraus resultierende Erhöhung von „Matze“ Heine traf ihr Ziel und es war zu spüren, hier konnte noch was gehen. Angepeitscht von dieser Aussicht übten die Leipziger weiter Druck aus. Doch eine kleine Unaufmerksamkeit, etwa zehn Minuten vor Ende, führte zum vierten Versuch der Berliner und begruben die realistischen Ziele der Leipziger und stellten das Endergebnis von 29:14 her.

„Trotz Niederlage und leeren Punktekonto, können wir mit dem heutigen Spiel zufrieden sein. Aus unserer jetzigen Situation kommen wir nicht mit einem Fingerschnippen heraus, sondern auch kleine Erfolgserlebnisse sind wichtige Schritte zu alter Stärke.“ meinte Coach Kuntze nach der Partie. „Schon in den Trainingseinheiten dieser Woche spürte man ein Aufkeimen alter Stärke. Dazu ein hochklassiges Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe , sind wichtige Schritte zu dem Spiel, wofür wir stehen und was wir zeigen wollen“. Die Gelegenheit dazu bekommen die Leipziger, nächste Woche, bei dem Heimspiel gegen die bärenstarken Berlin Grizzlies.

Anpfiff in der Stahmelner Str. 218 ist nächste Woche Samstag 14 Uhr.

Man-of-the-match der Partie wurde übrigens Patrick Vuillequez, der mit starken Tacklings und vielen Metern mit Ball ein ständiger Unruheherd im Leipziger Sturm war.

Im Anschluss an die Partie der ersten Mannschaft trat das Reserveteam gegen das Pendant des RK03 an. Leider standen für diese Partie nur 15 Mann zur Verfügung und mit lediglich drei Hintermannschaftsspielern wurde die Schwachstelle der Leipziger deutlich offengelegt. Die erste Hälfte ging mit vier Versuchen und einem Halbzeitstand von 26:0 deutlich an die Berliner. Die zweite Halbzeit verlief ähnlich, wobei Munya Mhonda, bei seinem ersten Spiel, noch den Ehrenversuch für die Leipziger, zum Endstand von 51:05, erzielte und sich damit selbst für sein starkes Spiel belohnte. Auch wenn das Ergebnis deutlich ausfiel, hatten die Sachsen deutlich mehr Anteile am Spiel als das Ergebnis ausdrückt. Die schwierige Verletzungssituation führte zu vielen Debüts, wobei Henrik Zechendorf, bei seinem ersten Rugbyspiel überhaupt, mit einem ganz starken Spiel überzeugen konnte. Man-of-the-match wurde Felix „Boxkick“ Heiter, der seinem neuen Spitznamen alle Ehre machte und mit seinen stark platzierten Kicks für viel Raumgewinn sorgte. Die zweite Mannschaft darf jetzt erst einmal eine Woche pausieren, ehe sie am 5.11., auswärts, bei Stahl Hennigsdorf antreten muss.

RCL I: 1 Marius Preiss, 2 Cesar Meneses, 3 Mthunzi Moloi, 4 Lars Wochatz, 5 Christian Woicke, 6 Divan Vorster, 7 Patrick Vuillequez, 8 Joshua Leutenecker, 9 Reinhardt Engelbrecht, 10 Franz Beck ©, 11 Mahmoud Alrebdawi, 12 Lex Botha, 13 Felix Neubacher, 14 Daniel Hofmann, 15 Franz Heine, 16 Chris Ohlenburg, 17 Marcel Langhans, 18 Patrice Khouri, 19 Franz Strunk, 20 Steve Soremski, 21 Felix Heiter

RCL II: 1 Chris Ohlenburg, 2 Marcel Langhans, 3 Shaun Brentnall, 4 Remo Ole von Lienen, 5 Henrik Zechendorf, 6 Franz Strunk, 7 Markus Richter, 8 Munya Mhonda, 9 Felix Heiter, 10 Steve Soremski ©, 11 Aaron Fuchs, 12 Paul Hopperdietzel, 13 Patrice Khouri, 14 Carl Flynn, 15 Joschua Pottier.