Erfolgreiches Wochenende für Leipziger Rugby-Teams

27 Mai
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Am Samstag, 24.05.14 hatte der RC Leipzig wieder einen Doppelspieltag in der heimischen Anlage zu absolvieren. Bevor die erste Mannschaft ihr Viertelfinale im DRV-Pokal gegen den USV Potsdam antreten sollte, war noch ein Punktspiel der Regionalliga Nordost gegen die Rugger von Stahl Hennigsdorf angesetzt. Leider hatten die Sportfreunde aus dem Nordwesten Berlins nur 12 Spieler im Gepäck. Um dennoch mit voller Stärke spielen zu können, unterstützten drei Leipziger Spieler die Gäste.

Um eines vorweg zu nehmen Roberto Gastauer, Philipp Handke und Oldie Ralf Kuhnert machten auch im blauen Dress der Gäste eine hervorragende Figur. Dennoch waren es die Gastgeber die gleich von Beginn an das Spiel kontrollierten. Phil Wadewitz legte den ersten Versuch nach etwa 10 gespielten Minuten und besorgte die Erhöhung gleich selbst. Nur kurz darauf konnten die Hennigsdorfer mit einem Straftritt auf 7:3 verkürzen. Doch die Antwort der Leipziger ließ nicht lange auf sich warten. Ulysse Thierry baute die Führung mit einem Versuch plus Erhöhung von Wadewitz weiter aus. Leider kam es in dieser Phase zu einer schlimmen Verletzung von Arman Ghaznavi, welcher ausgewechselt und zu weiteren Untersuchung ins Krankenhaus musste. Wahrscheinlich waren die Leipziger noch etwas geschockt von der Verletzung ihres Spielers und so kamen die Gäste nun besser ins Spiel und legten ihrerseits noch einen Versuch bis zur Halbzeitpause. Die nutzte Trainer Andreas Kuntze, um neue Kräfte aufs Feld zu bringen. Simon Michel Bodros, der frische Gedrängehalb der Leipziger, lief kurz nach Wiederanpfiff nach einem schönen Solo ins Malfeld ein. Beim Stand von 21:8 verflachte dann die Partie zunächst. Leipzig blieb zwar die spielbestimmende Mannschaft, aber Zählbares sprang zu diesem Zeitpunkt nicht heraus. In der 65. Minute konnte dann Graeme Beyeler durch die gegnerischen Verteidigungsreihen brechen und zum Versuch einlaufen. Die Gäste schienen nun am Ende ihrer Kräfte angelangt zu sein und in der Folge gab es 3 weitere Versuche, jeweils durch Nicola Vitelli, Xaver Remky und nochmals Ulysse Thierry. Dabei konnten alle Erhöhungstritte von Wadewitz erfolgreich durch die Stangen getreten werden. Nach einem weiteren Versuch der Gäste wurde beim Endstand von 49:13 die Partie abgepfiffen.

Um 15 Uhr stand dann die Partie im DRV-Pokal an. Der USV Potsdam kam mit „voller Kapelle“. Sie hatten aber nicht nur 22 Spieler dabei, sondern auch einige mitgereiste Fans. Die Gäste vom Schloss Sanssouci brauchten einen Sieg um in der 1. Bundesliga verbleiben zu können. Und genauso motiviert gingen sie in die Partie. Verbinder Sven Spangenberg konnte zwar nach 3 Minuten mit einem Straftritt den RCL mit 3:0 in Führung bringen, aber dies brachte noch keine Sicherheit ins Spiel. Die Gastgeber schienen nervös, dominierten zwar die Standards, aber Potsdam konnte spielerisch mehr Akzente setzen. Dennoch schaffte es Leipzig einmal nach einem Überkick von Yves Kaufmann mit Tyrone Parson ins Malfeld, doch der Versuch wurde anhand eines Vorballes nicht gegeben. So konnten die Gäste nach etwa 20 Minuten zum 3:3 ausgleichen und das machte die Messestädter zunehmend nervöser. Abstimmungsprobleme häuften sich und einige Sorgenfalten traten ins Gesicht von Trainer Kuntze. In der letzten Aktion vorm Halbzeitpfiff kam es dann endlich zum ersten Versuch der Gastgeber. Nach einer Gasse bediente Spangenberg Eckdreiviertel Alberto Camaleno de la Calle auf der Innenschulter. Der steppte drei überraschte Verteidiger aus und lief unter dem lauten Jubel der etwa 400 Fans ins Malfeld ein. Spangenberg überließ die Erhöhung Gedrängehalb Tobias Heine den Erhöhungstritt, da er selbst vorher 2 Straftritte nicht verwandeln konnte. Heine erhöhte sicher.

Kuntze nutzte die Halbzeit um seine Schützlinge nochmal zu motivieren und erinnerte sie an die abgesprochene Spielweise. Spangenberg konnte nach dem Wiederanpfiff gleich mit einem Straftritt die Führung zum 13:3 ausbauen. Kurz darauf kamen die Potsdamer aber wieder auf 13:6 heran. Obwohl der Punktestand keineswegs deutlich war, kam jetzt mehr Sicherheit ins Leipziger Spiel. Die Bälle wurden sicherer in die Kontakte gebracht und es wurden weniger riskante Pässe gespielt. Die Sachsen bissen sich nun vor dem Malfeld der Postdamer fest, bis schlussendlich Ross Bailey in Stürmermanier ins Malfeld tauchte. Jetzt war der Knoten geplatzt. In der 63. Minute besorgte Sebastian Roczyn den nächsten Versuch für den RCL. Nachdem Kuntze frische Kräfte gebracht hatte, konnten die Brandenburger noch einen Anschlussversuch verbuchen, welcher aber die Leipziger keineswegs aus dem Konzept brachte. Im Gegenteil: Tyrone Parson holte sich jetzt noch seinen Versuch, der ihm in der ersten Hälfte verwehrt worden war. Alexander Boland gab an diesem Tag sein Debüt in der ersten Mannschaft und konnte nach seiner Einwechslung gleich ins Malfeld einlaufen. Den letzten Versuch erzielte Spangenberg, bevor der Schiedsrichter beim Stand von 46:11 das Spiel beendete.

Nach Abpfiff war der Jubel grenzenlos bei Spielern und Zuschauern. Nach einer noch etwas verhaltenen ersten Halbzeit, konnte das Team sich in Durchgang zwei deutlich steigern und hat den Zuschauern noch ordentlich was geboten. Mit dieser Leistung darf man auf ein spannendes Halbfinale gegen den RC Rottweil gespannt sein. Die Gäste aus Baden-Württemberg haben das „Finale dahoam“ vor den Augen, da das DRV-Pokal Finale auf ihrem Platz ausgetragen wird. Aber dazu müssen die Schwarzwälder den RC Leipzig im Halbfinale bezwingen. Auch die zweite Mannschaft, in der heute sehr viele neue Spieler aufgelaufen sind, konnte vollends überzeugen. Besonders positiv überrascht haben die Neuzugänge Tom Kerber, Roman Prygov, Alexander Vinz und Alexander Bahr, sowie Roberto Gastauer und Philipp Handke, die allesamt eine starke Leistung erbrachten. Zu etwas späterer Stunde kam dann noch die gute Nachricht aus dem Krankenhaus: Arman’s Knieverletzung ist vielleicht gar nicht so schlimm wie zunächst vermutet. An dieser Stelle wünschen wir ihm trotzdem gute Besserung!

Die zweite Mannschaft spielt nächstes Wochenende bei der Reserve des Berliner Rugby Club. Für unsere Zuschauer daheim heißt es nun warten bis zum 14. Juni. Da ist großer Halbfinaltag beim RCL. Den Beginn macht die 2. Mannschaft mit dem Halbfinale im Regionalliga-Pokal gegen den USV Jena um 12.30 Uhr. Um 15.00 Uhr steigt dann die große Sause mit dem Halbfinale des DRV-Pokal.

RCL II: Alex Bahr, Tobias Hagemann, Gregor Grande, Tom Kerber, Alexander Vinz, Kai Hölzel, Phil Wadewitz, Patrick Malzahn, Nicola Vitelli, Jens Marocke, Xaver Remky, Arman Ghaznavi, Ulysse Thierry, Robert Carr, Lars Kalmring, Philipp Handke, Roberto Gastauer, Ralf Kuhnert, Simon Michael Bodros, Roman Prygov, Graeme Beyeler

RCL I: Ross Bailey, Chris Ohlenburg, Jens Paleit, Lars Wochatz, Daniel Hofmann, Sebastian Roczyn, Tyrone Parson, Benno Förtsch, Tobias Heine, Sven Spangenberg, Tom Jürroch, Yves Kaufmann, Chris Heine, Alberto Camaleno de la Calle, Franz Beck, Tobias Hagemann, Patrick Eder, Sven Kotzur, Alexander Boland, Ulysse Thierry, Nicola Vitelli