Das Leipziger Rugby-Wochenende begann am Samstag mit einem Auswärtsspiel der ersten Mannschaft bei Hannover 78. Zahlreiche berufliche Absagen dezimierten den Kader von Trainer Andreas Kuntze auf 18 Mann. Dennoch war man hochmotiviert bei den favorisierten Niedersachsen nicht nur Punktelieferant zu sein, sondern selbst Akzente zu setzen. Doch leider wurden die Leipziger eiskalt überrascht, als nach nur vier gespielten Minuten die Gastgeber nach einer schnell gespielten Gasse zum Versuch im Malfeld einliefen. Danach spielten die Sachsen zwar munter mit, aber Hannover nutzte jede sich bietende Möglichkeit zu punkten und bestrafte jeden Fehler der Leipziger. Zwei weitere Versuche von Hannover 78 markierten den Halbzeitstand von 24:0. In der zweiten Hälfte besserte sich die Lage leider nicht wirklich. Zwei schnelle Versuche der Hannoveraner zerstörten jegliche Hoffnung auf ein spielerisches Comeback in dieser Partie. Danach hielten die Sachsen lange ihr Malfeld sauber und entwickelten selbst den Drang nach vorn, der aber vorerst nicht in Punkte umgemünzt werden konnte. In der Schlussphase der Partie waren es zunächst die Gastgeber, welche ihren Vorsprung auf 39:0 ausbauen konnten. Die letzte Aktion des Spiels gehörte dann den Leipzigern. Nach einem Durchbruch von Dean van Heteren bediente dieser auf der Innenschulter Kapitän Benno Förtsch, welcher wiederum mit einem Zuckerpass hinter seinem Rücken Verbinder Tobias Heine anspielte. Heine überwand die verbleibenden Meter mühelos und besorgte somit den Ehrenversuch für den RC Leipzig. „Ich bin heute nicht ganz unzufrieden trotz der recht deutlichen Niederlage. Die Höhe des Resultats spiegelt auch nicht unbedingt die Verhältnisse im Spiel wieder. Hannover war schon der absolut verdiente Sieger, aber wir haben es ihnen stellenweise sehr schwer gemacht. Leider nicht über die vollen 80 Minuten…“ konstatierte Kuntze nach dem Spiel. Am darauffolgenden Sonntag empfing die zweite Mannschaft des Rugby Club Leipzig die Spielgemeinschaft der Reserven vom Veltener RC und dem Berliner SC. Kuntze hatte bei der Aufstellung die Qual der Wahl, denn er hatte 25 Spieler zur Verfügung. Seinen Job an der Außenlinie konnte er jedoch nicht wahrnehmen, denn der angesetzte Schiedsrichter erschien nicht. Mit dem Trainergespann der Gäste einigte man sich darauf, dass Kuntze den Job an der Pfeife wahrnehmen sollte und Coach Steinhausen ihn als Linienrichter unterstützt. Wer allerdings dachte, dass die Messestädter aufgrund ihrer guten personellen Lage die Partie dominieren würden, sah sich getäuscht. Zwar gingen die Sachsen nach 15 Minuten mit 5:0 nach einem Versuch von Eugene Sadie in Führung, allerdings kam die Antwort mit dem Gegenversuch und dem Ausgleich sofort nach dem Wiederankick. In der 25. Minute konnte Joshua Leutenecker die Führung auf 10:5 zunächst ausbauen, kurz vor dem Halbzeitpfiff konterten aber die Brandenburger mit einem weiteren Versuch zum 10:10 Halbzeitstand. In Durchgang zwei gingen die Gastgeber erneut durch Jens Paleit in Führung. Verbinder Franz Heine traf seine erste Erhöhung und erhöhte zum 17:10. Aber es kam immer noch keine Sicherheit in die Partie. Leipzig wirkte unkonzentriert und ließ den letzten Biss vermissen, so dass die Gäste wiederum mit einem Versuch inkl. Erhöhung ausgleichen konnten. In der Schlussphase der Partie konnte der RC Leipzig zwar mit einem sehenswerten Straftritt von Franz Heine die erneute Führung zum 20:17 herstellen, allerdings gelangen den Gästen noch zwei Versuche im Nachgang, so dass die Partie mit 20:29 verloren ging. Bei Mannschaft und Trainer sah man nach Abpfiff nur lange Gesichter. „Wir standen uns heute selbst im Weg. Unser größtes Problem in dem Spiel war aber unsere Einstellung. Daran werden wir gemeinsam mit den Kapitänen in der kommenden Woche arbeiten.“ resümierte Kuntze nach dem Spiel. Nächstes Wochenende ist erst einmal Pause, bevor dann in zwei Wochen die erste Mannschaft im Kellerduell gegen die Rugbyunion Hohen Neuendorf antritt. Ankick am 17.04. ist um 15 Uhr.