Der 13.10.2018 war gleichbedeutend mit dem fünften Spieltag in der 1. Rugby-Bundesliga Nord und die Rugger vom RC Leipzig waren nach den letzten Niederlagen, die zwar alle recht knapp ausfielen, wieder auf Wiedergutmachung aus. Eine kurzfristige Arbeits-Verletzung von Youngster Aaron Fuchs, der eigentlich einen Platz in der Start-XV gebucht hatte, ließ den Kader auf 21 Mann „schrumpfen“, dafür rückte Benedikt Spahn auf seinen Platz als Eckdreiviertel.

Pünktlich um 15 Uhr eröffnete Schiedsrichterin Katharina Pickert die Partie. In den ersten Kontakten im Spiel herrschte noch einige Unsicherheit im Leipziger Spiel. Aber die Gastgeber fingen sich diesmal wesentlich schneller als noch in der letzten Begegnung gegen Germania List. Nach etwa sechs Minuten setzte Schlussspieler Frederik Greyling nach einem Überkick dem Ball hinterher und sorgte für den ersten Versuch, den er selbst auch mustergültig erhöhte. Nur wenige Minuten später war es wieder Greyling, der in der eigenen 22m-Zone einen verunglückten Angriffs-Ball der Grizzlies aufnahm und nach einem Sprint über das restliche Spielfeld ins Malfeld fiel. Seine Erhöhung sorgte für die 14:0 Führung der Sachsen. Die Gastgeber gingen weiterhin nicht vom Gas und nach einem starken Gedränge der in Gelb spielenden Leipziger war es Verbinder Samkele „Sima“ Yafele, der den dritten Leipziger Versuch klar machte. Greyling zeigte weiterhin keinerlei Nerven und hämmerte auch diese Erhöhung durch die Stangen. Die Leipziger behielten weiter die Kontrolle über das Spiel und bestraften jeden kleinen Fehler der Berliner mit immensen Raumverlust. Wermutstropfen in dieser Phase war die Verletzung von Flanker Milan Demko, der von Joshua Leutenecker stark ersetzt werden konnte. Ein zu riskanter Pass von Gedrängehalb Engelbrecht auf Kapitän van Zyl in der eigenen 22m-Zone brachte den Gästen ein gut positioniertes Gedränge ein, von welchem sie in der Folge zum Anschluss-Versuch einlaufen konnten. Der Erhöhung schlug fehl und somit stand es nur noch 21:05. Aber dies sollte die Gastgeber nicht vom eigenen Kurs abbringen. Erneut gewannen sie den Ball in ihrer eigenen Hälfte. Engelbrecht erspähte eine Lücke in der Berliner Verteidigung und setzte seinen Außen Mahmoud Alrebdawi mustergültig in Szene. Dieser ließ seine Gegenspieler stehen und machte mit dem vierten Versuch des Tages nach nur 27 Minuten den Offensiv-Bonuspunkt klar. Greyling blieb erneut nervenstark und schraubte mit der Erhöhung das Ergebnis auf 28:05 in die Höhe. Und auch bei der nächsten Aktion sollte Greyling im Mittelpunkt stehen. Einen Kick der Grizzlies in den eigenen 22m-Raum wurde von ihm gefangen und zurückgekickt. Der Schluss der Grizzlies zeigte aber Unsicherheiten beim Fangen des Balls und ließ ihn leicht nach vorn fallen. Den Ball sprang günstig für den nachsetzenden Leipziger Fullback und Grey lief zum lupenreinen Hattrick ein. Die Erhöhung durch ihn selbst gelang ebenso und mit dem Stand von 35:05 ging es auch in die Halbzeitpause.

Viel zu verändern gab es nicht für das Trainerteam des RCL in der Pause. Leipzig zeigte sich in den Standards überlegen, holte sich viel Ballbesitz und profitierte bis dahin auch von Fehlern der Gäste. Die zweite Hälfte verlief dennoch etwas gemächlicher. Die Gastgeber spielten ihren Vorsprung nach Hause und konnten auch den vielen Druckphasen des Gegners vor dem eigenen Malfeld genug entgegensetzen, um keine weiteren Punkte mehr zuzulassen. Sie selbst erzielten noch zwei Versuche jeweils durch Achter Forwood und erneut Verbinder Yafele. Eine Erhöhung kam dabei von Man-of-the-Match Frederik Greyling und die letzte von Kapitän Leroux van Zyl. Schiedsrichterin Pickert pfiff das faire Spiel beim Stand von 49:05 ab.

„Die Verteidigung war heute der Schlüssel zum Sieg.“ resümierte Coach Andreas Kuntze nach dem Spiel. „Durch unseren großen Druck in der Verteidigung und dem Willen eines jeden einzelnen Spielers von uns, haben wir vor allem im ersten Durchgang unseren Gegner stark unter Druck setzen können.“ fasste Kuntze weiterhin zusammen. Durch diesen Sieg ist der RCL auf den fünften Tabellenplatz vorgerückt und kann schon am kommenden Spieltag den vierten Platz in Angriff nehmen. Dafür muss aber ein Sieg auswärts beim Hamburger RC gelingen.

RCL: Brentnall, Meneses, Woicke, Wochatz, Pawlak, Demko, Förtsch, Forwood, Engelbrecht, Yafele, Alrebdawi, Beck, van Zyl ©, Spahn, Greyling, Paleit, Bernhardt, Langhans, Leutenecker, Günther, Chiu