Aus der Traum

12 Mai
0

In der Neuauflage des letztjährigen Halbfinales mussten die Leipziger diesmal auf dem Feld den Kürzeren ziehen. Dabei standen die Vorzeichen gar nicht so schlecht. Eine erfolgreiche Platzierungsrunde wurde mit dem Viertelfinal-Erfolg abgerundet. Kaum Verletzte über die gesamte Saison ließen zu, dass fast immer in Bestbesetzung gespielt werden konnte. So auch an diesem Samstag. Trainer Andreas Kuntze hatte abermals 22 Akteure zur Verfügung.

Die Sachsen übten sofort Druck auf das Malfeld der Gäste aus dem Schwarzwald aus. Die ersten Minuten zeigten sie, dass sie unbedingt in das Finale beim Heidelberger TV einziehen wollten. Ein Straftritt in der 4. Minute verfehlte leider sein Ziel. Nach nur 11 Minuten musste Flanker Sebastian Roczyn verletzt das Feld verlassen. Es war die physische Herausforderung, die alle erwartet hatten. Aber anstatt die Bälle weiter von den Kontaktsituationen weg zu spielen und den schweren gegnerischen Sturm zu mehr Laufarbeit zu zwingen, hielten sie die Pässe jetzt kurz am Ruck, was den Gästen entgegen kam. Nach nur 15 Minuten nutzten sie eine Drangphase Ihrerseits um mit ihrem kräftigen Sturm nach mehreren Pick & Go Phasen mittig unterm Goal abzulegen. Die Erhöhung war reine Formsache und der RCL lag mit 0:7 hinten. Der RCL spielte weiter wütend auf und suchte sein Heil in der Öffnung in die Breite. Ein Straftritt von Spangenberg in der 16. Minute verfehlte erneut sein Ziel. Es häuften sich die Handling-Fehler auf Seiten der Leipziger, die es dennoch schafften aufgrund ihres starken Gedränges immer wieder Raumgewinne zu erzielen. Eine der wenigen guten Gassen an diesem Tag nutzte Henry Bernhardt für den Anschlussversuch in Spielminute 39. Die Erhöhung von weit außen verfehlte ihr Ziel und somit ging es beim Stand von 5:7 in die Pause.

Coach Kuntze nutzte die Halbzeitpause um seine Jungs daran zu erinnern so zu spielen, wie sie es sich vorgenommen hatten. Weite erste Kontakte und viel Laufarbeit sollten der Schlüssel zum Erfolg sein. Doch dies konnte nur bedingt umgesetzt werden. Zu viele Handlingfehler auf Seiten der Sachsen machte dem Konzept ein Strich durch die Rechnung. Zu wenige Bälle kamen im zweiten Durchgang überhaupt in der Hintermannschaft an. In der 60. Minute konnten die Gäste ihren Vorsprung durch einen weiteren Stürmerversuch ausbauen. Wieder wurde mittig abgelegt, was es einfach für den Kicker machte – 5:14. Die Leipziger warfen alles in die Waagschale, doch an diesem Tag wollte einfach nichts gelingen. Leichtfertige Ball-Verluste im Angriff bedeuteten immer großen Raumgewinn für die Rottweiler, da zusätzlich auch noch Schwächen beim ersten Tackling zu Tage traten. Das kostete am Ende doch zu viel Kraft um noch entscheidende Akzente zu setzen. Fünf Minuten vor Abpfiff wurde dem RC Rottweil noch ein Straftritt zum 5:17 zugesprochen. Von da an glaubte wohl auch niemand mehr an den Sieg. Abpfiff – Ende – das große Ziel, ins Finale zu kommen, verpasst.

„Es hat heute nicht sollen sein. Irgendwie ist nach vorne nichts so richtig zusammengelaufen. Kompliment an unseren Gegner. Sie waren heute einfach besser und stehen verdient im Finale.“ resümierte Kuntze. „Heute tut das noch verdammt weh und in der Kabine herrscht Trauerstimmung. Trotzdem gibt es keinen Grund morgen nicht wieder mit einem Lachen aufzustehen. Wir haben eine tolle Saison gespielt und können Stolz darauf sein, was wir geleistet haben. Das man mal einen gebrauchten Tag erwischt, damit muss man leben. So ist das halt beim Sport. Es ist zwar schade, dass es gerade zum Halbfinale ist, aber damit werden wir fertig. Das schütteln wir ab und greifen nächstes Jahr wieder an.“ Für die erste Mannschaft ist jetzt das Saisonende erreicht. Die 2. Mannschaft hat aber auch noch zwei Heimspiele zu absolvieren. Nächsten Samstag, den 16. Mai ist Stahl Hennigsdorf, der alte DDR-Rekordmeister, zu Gast. Ankick ist um 14 Uhr und der Eintritt wie immer frei.

RCL: 1 Bernhardt, 2 Ohlenburg, 3 Fagan, 4 Wochatz, 5 Hofmann, 6 Roczyn, 7 Parson, 8 Förtsch ©, 9 T Heine, 10 Spangenberg, 11 Wadewitz, 12 C Heine, 13 Jürroch, 14 Kaufmann, 15 Beck, 16 Scholz, 17 Zillies, 18 Hölzel, 19 Vinz, 20 B Heine, 21 Vitelli, 22 Böhme